Paris, 15. Feb (Reuters) – Die französischen Wein- und Spirituosenexporte haben im vergangenen Jahr wegen der weltweiten Erholung von der Corona-Rezession und dem Wegfall von US-Zöllen neue Rekordhöhen erreicht. Der Auslandsumsatz mit Frankreichs zweitgrößtem Exportschlager nach der Luft- und Raumfahrt wuchs um 28 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro, wie der Verband der Wein- und Spirituosenexporteure (FEVS) am Dienstag mitteilte. „Der Exportwert ist dabei fast dreimal so schnell gestiegen wie das Volumenwachstum“, sagte FEVS-Präsident Cesar Giron. Die Ausfuhren erreichten 203 Millionen Kisten mit jeweils zwölf Flaschen, was einem Anstieg von elf Prozent entspricht.
US-Strafzölle, die im Oktober 2019 noch unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump als Teil der Reaktion auf illegale EU-Flugzeugsubventionen auferlegt wurden, und Beschränkungen hatten den Franzosen im vergangenen Jahr noch das Geschäft verdorben. Die Weinlieferungen in die Vereinigten Staaten, dem wertmäßig bei weitem größten Exportmarkt Frankreichs, stiegen im vergangenen Jahr um 34 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Hinzu kommt, dass Restaurants, Bars und Duty-Free-Läden nach dem Corona-Schock 2020 wieder zunehmend öffnen konnten.
Für dieses und das kommende Jahr sind die Aussichten nicht in allen Segmenten so rosig. Es wird eine geringere Erzeugung erwartet, nachdem Frühlingsfrost vielen Weinberge zugesetzt hat. Zumindest die Champagner-Produzenten, die am Montag Rekordverkäufe ankündigten, gehen aber davon aus, dass das geringere Angebot die Verfügbarkeit nicht beeinträchtigen sollte. Die Produzenten seien in Lage, ihre Lagerbestände zu nutzen, hieß es.
Die gesamte Weinproduktion ging bereits im vergangenen Jahr um 23 Prozent zurück. Dabei konnte die Region Beaujolais nur die Hälfte ihres Durchschnittsvolumens ernten, während die Produktion in der prestigeträchtigen Region Bordeaux um ein Viertel zurückging, wie Daten des Landwirtschaftsministeriums zeigten.
Französische Weinexporte mit Rekordwert – Wegfall von US-Zöllen hilft
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