Helsinki, 06. Sep – Der finnische Versorger und Uniper-Hauptaktionär Fortum hat sich zur Bewältigung der Energiekrise einen zusätzlichen Finanzpuffer beschafft. Der Konzern habe mit der staatlichen Investmentgesellschaft Solidium eine Brückenfinanzierung über 2,35 Milliarden Euro vereinbart, teilte Fortum am Dienstag mit. „Die anhaltende Energiekrise in Europa wird durch die Entscheidung Russlands verursacht, Energie als Waffe einzusetzen, und trifft nun auch Fortum und andere nordische Stromproduzenten schwer“, erklärte Konzernchef Markus Rauramo.
Die finnische Regierung erklärte: „Die Vereinbarung zielt darauf ab, die Liquiditätsreserven von Fortum zu stärken und dadurch die finnische Energieversorgung zu sichern.“ Der Konzern kann den Kredit einsetzen, um die nötigen Sicherheiten auf dem skandinavischen Strommarkt leisten zu können. Vorstandschef Rauramo betonte, Fortum habe derzeit genügend flüssige Mittel, um die Sicherheiten stellen zu können, und würde den Staatskredit nur als letzten Ausweg ziehen.
Der jährliche Effektivzins für den Brückenkredit – einschließlich Vermittlungs- und Bereitstellungsgebühren – liegt laut Fortum bei 14,2 Prozent. Solidium erhält zudem die Option, ein weiteres Prozent der Fortum-Aktien zu kaufen, wodurch der Anteil des Staates auf 51,26 Prozent steigen würde.
Für die deutsche Tochter Uniper kann Fortum das Geld nicht verwenden. Die rasant gestiegenen Gas- und Strompreise, die der stockende Gasfluss aus Russland seit dem Einmarsch in die Ukraine in die Höhe getrieben hatte, belastet Versorger stark, darunter auch Uniper. Der Düsseldorfer Konzern hat von der Bundesregierung eine milliardenschwere Finanzspritze bekommen.
Fortum besorgt sich Finanzpolster für Energiekrise
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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