27. Mrz – Die zusammengebrochene Silicon Valley Bank hat mit der US-Bank First Citizens BancShares einen Käufer gefunden. Bereits am Montag sollten die 17 Filialen des auf die Finanzierung von jungen Technologiefirmen spezialisierten Geldhauses aus Kalifornien als First-Citizens eröffnen. Kunden behielten Zugang zu ihren Bankkonten, versicherte der neue Eigentümer.
Wie der US-Einlagensicherungsfonds FDIC am Montag mitteilte, übernimmt First Citizens Vermögenswerte von 110 Milliarden Dollar, Einlagen von 56 Milliarden und ein Kreditbuch von 72 Milliarden mit einem Abschlag von 16,5 Milliarden Dollar. Als Teil des Deals bekommt der FDIC Wertsteigerungsrechte von First-Citizens-Aktien im Wert von bis zu 500 Millionen Dollar. Die FDIC rechnet für sich selbst mit einem Verlust von etwa 20 Milliarden Dollar durch die Transaktion. Die genaue Summe werde feststehen, sobald die Konkursverwaltung beendet sei.
Die Pleite der Silicon Valley Bank hatte weltweit Sorgen vor weiteren Zusammenbrüchen in der Bankenbranche geschürt – entsprechend dürften die Märkte nach den Turbulenzen der vergangenen Woche nun aufatmen. „Das größere Problem ist, die Einlagen aller anderen (regionalen) Banken zu garantieren“, sagte IG-Markets-Analyst Tony Sycamore. Es sei ein wenig wie die Ruhe vor dem nächsten Sturm.
Am 10. März hatte die kalifornische Bankenaufsicht die Silicon Valley Bank geschlossen und dem US-Einlagensicherungsfonds FDIC unterstellt. Der stets steigende Liquiditätsverbrauch ihrer Kunden aus dem Startup-Bereich drückte schnell die Einlagen der Bank. Um den Liquiditätsbedarf abzudecken, verkaufte das Institut ein Anleihenportfolio mit einem Verlust von 1,8 Milliarden Dollar – etwa so viel wie der Nettogewinn der Finanzgruppe 2021. Der größte Kollaps einer Bank seit der globalen Finanzkrise 2008 verursachten eine Vertrauenskrise im Finanzsektor.
First Citizens kauft zusammengebrochene Silicon Valley Bank
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Rita Sail auf Pixabay
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