Donnerstag, März 28, 2024
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Finanzinvestoren kaufen Firmen für 1,1 Billionen Dollar

München, 07. Mrz (Reuters) – Finanzinvestoren haben im vergangenen Jahr einer Studie zufolge erstmals mehr als eine Billion Dollar für Unternehmenskäufe ausgegeben. Ihre Investitionen in Übernahmen hätten sich im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 fast verdoppelt auf 1,12 Billionen Dollar und das bisherige Rekordjahr 2006 um gut 300 Milliarden Dollar übertroffen, teilte die Unternehmensberatung Bain & Co am Montag mit.

Das Zuwachs sei zumindest zum Teil den steigenden Bewertungen der Unternehmen geschuldet. „Der Anlagedruck ist stärker denn je“, sagte der für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständige Bain-Manager Alexander Schmitz. „Damit wächst das Interesse an großen Transaktionen.“

Dabei richteten die Finanzinvestoren ihr Augenmerk mehr denn je auf börsennotierte Firmen. Für Übernahmen gelisteter Unternehmen – im Fachjargon „public to private“ genannt – gaben sie allein 469 Milliarden Dollar aus, 57 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die größte Transaktion dabei war der US-Antivirensoftware-Konzern McAfee, den sich ein Konsortium unter Führung von Advent 14 Milliarden Dollar kosten ließ.

Ende 2021 verfügte die Branche über 3,4 Billionen Dollar, die sie noch nicht investieren konnte, 300 Milliarden mehr als ein Jahr zuvor. Zugleich warben Private-Eqity-Firmen 2021 mit 1,2 Billionen Dollar so viel frisches Geld ein wie nie. Doch die Finanzinvestoren müssen das Geld, das Anleger wie Pensionskassen und Versicherer in ihre in der Regel auf zehn Jahre angelegten geschlossenen Fonds stecken, so gewinnbringend wie möglich anlegen. Das treibt die Preise.

Im Schnitt kauften die Private-Equity-Gesellschaften Firmen in Europa und den USA der Studie zufolge für das Zwölffache des operativen Gewinns (Ebitda). Das trieb auch die Verkaufspreise in die Höhe: Finanzinvestoren hätten im vergangenen Jahr Firmen für 957 Milliarden Dollar verkauft – oft an den nächsten Private-Equity-Fonds. Bain-Partner Schmitz sieht neue Risiken für die Branche, etwa durch die hohe Inflation und den Krieg in der Ukraine: „Die zuletzt gezahlten Preise für neue Beteiligungen weren es Private-Equity-Anbietern schwerer machen, die erwarteten Renditen zu erwirtschaften.“

Finanzinvestoren kaufen Firmen für 1,1 Billionen Dollar

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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