Berlin, 18. Feb (Reuters) – Trotz Gegenwind durch Omikron setzt der Ferienflieger Condor auf mehr Umsatz. Für das Geschäftsjahr 2021/22 rechnet die Airline mit knapp einer Milliarde Euro Umsatz und einem Vorsteuerverlust von 126 Millionen Euro, wie aus einer Prognose des Managements um Condor-Chef Ralf Teckentrup hervorgeht.
Diese Einschätzung stammt zwar vom September 2021 und ist im Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2019/2020 enthalten, der am Freitag im Bundesanzeiger einzusehen war. Eine Firmensprecherin sagte aber, trotz der jüngsten Corona-Welle durch die Virus-Variante Omikron halte man an dieser Prognose fest.
Teckentrup hatte vor kurzem in einem Interview signalisiert, dass wegen Omikron die Buchungen im Januar schwächelten. „Deswegen haben wir auch für die zweite Hälfte Januar und den kompletten Februar das Programm zusammengestrichen“, hatte der seit 2004 amtierende Airline-Chef der „Süddeutschen Zeitung“ gesagt. Die Condor-Sprecherin ergänzte hier, man habe zwar den Flugplan für die ersten beiden Monate ausgedünnt. „Wir merken aber seit zwei, drei Wochen eine signifikante Buchungszunahme für Ostern und den Sommer.“
Condor war durch die Pleite ihres Mutterkonzerns Thomas Cook 2019 und damit schon vor der Corona-Krise in Existenznot geraten. Sie musste eine Insolvenz für überlebensfähige Unternehmen („Schutzschirmverfahren“) durchlaufen, die sie Ende 2020 erfolgreich beendete. Nachdem die Übernahme durch das polnische Luftfahrtunternehmen PGL, bekannt durch die Marke Lot, gescheitert war, kam der Vermögensverwalter Attestor als neuer Mehrheitseigner an Bord.
Zahlen für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Dezember 2020 bis 30. September 2021 stellte Condor für den Sommer in Aussicht. Für diesen Zeitraum nach dem Abschluss des Schutzschirmverfahrens hatte das Management 331 Millionen Euro Umsatz und einen Vorsteuerverlust von 115 Millionen Euro prognostiziert.
Condor hat zuletzt im Streit um die für den Ferienflieger so wichtigen Zubringerflüge durch die Lufthansa einen Etappensieg errungen. Denn das Bundeskartellamt kam in einer vorläufigen Einschätzung zum Ergebnis, dass die Airline „kartellrechtlichen Anspruch gegen Lufthansa auf Zugang zu Zubringerflügen für ihre Langstreckenpassagiere“ habe.
Ferienflieger Condor peilt trotz Omikron mehr Umsatz an
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