Das am 14./15. Juni bevorstehende FOMC-Meeting der Fed kommentiert Ellen Gaske, Lead Economist, G10 Economies bei PGIM Fixed Income:
„Trotz der raschen Veränderungen des makroökonomischen Umfelds und der Märkte sind die Preise für Fed-Funds-Futures bemerkenswert stabil geblieben, was vielleicht auf das Vertrauen in eine Zinserhöhung hindeutet, die zur Eindämmung der Inflation erforderlich ist. So rechnet der Markt für Ende 2022, 2023 und 2024 mit einem Leitzins von 2,84 %, 3,05 % bzw. 2,65 %.
Im Hinblick auf die Fed-Sitzung in dieser Woche beobachten wir mehrere möglichen Entwicklungen, u. a. ob die Fed-Vertreter beginnen, zwischen Inflationskategorien zu unterscheiden, die sie kontrollieren kann, und solchen, die sie nicht kontrollieren kann, wie z. B. angebotsseitige Faktoren; ob und inwieweit die Fed-Vertreter beginnen könnten, sich wieder auf ihre Inflationsprognosen zu konzentrieren, anstatt auf die aktuellen Messwerte; und ob irgendwelche Fed-Vertreter von ihren früheren/aktuellen Prognosen für eine weiche Landung abweichen.
Für die Fed-Sitzung ist eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte fest eingeplant, und der Anstieg der Risikoanlagen in den letzten Wochen scheint darauf hinzudeuten, dass Inflations- und Wachstumsängste angemessen eingepreist sind. Momentan geht der Markt von zwei Zinserhöhungen im Juni und Juli aus, und der Zinserhöhungspfad flacht zum Ende des Jahres deutlich ab.
Diese Annahme scheint jedoch noch zu früh zu kommen, zumal der VPI-Bericht an diesem Freitag wahrscheinlich eine anhaltende Inflationsdynamik zeigen wird. Angesichts der Ähnlichkeiten und Verflechtungen zwischen der US-amerikanischen und der kanadischen Wirtschaft besteht unseres Erachtens außerdem die Gefahr, dass die Anleger ihr Augenmerk wieder auf die USA richten und damit beginnen, weitere Zinserhöhungen und Inflationsdruck einzupreisen“.
Fed-Meeting: Markt vertraut auf Zinserhöhungen und preist weitere Inflation ein
Foto von Ellen Gaske (Quelle: PGIM Fixed Income)
Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.