Donnerstag, April 25, 2024
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FDP-Fraktionschef Dürr – Atomkraft größtmöglich nutzen

Berlin, 30. Sep – FDP-Fraktionschef Christian Dürr dringt angesichts der Energiekrise und ungeachtet des jüngsten Entlastungspakets der Bundesregierung auf eine größtmögliche Nutzung von Atomkraft in Deutschland. „Wir haben krisenhafte Zeiten, und in solchen Zeiten muss man mit besonderen Maßnahmen reagieren“, sagte Dürr der Nachrichtenagentur Reuters in einem am Freitag veröffentlichten Interview. „Wir dürfen uns jetzt nicht parteipolitisch verschanzen, sondern es geht darum, alles zu tun, frei von jeder Ideologie“, fügte er als Seitenhieb gegen den Koalitionspartner hinzu. Die Grünen haben eine Laufzeitverlängerung aller drei noch am Netz verbliebenen Atomkraftwerke bislang kategorisch ablehnen.

Die FDP fordert, dass die drei Kraftwerke Isar II in Bayern, Neckarwestheim in Baden-Württemberg und Emsland in Niedersachsen mindestens bis Frühjahr 2024 in Betrieb bleiben und dafür auch neue Brennstäbe bestellt werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen will nur die beiden AKW in Süddeutschland bis ins Frühjahr 2023 laufenlassen. Am Mittwoch hatte das FDP-Präsidium zudem gefordert, die drei zuletzt vom Netz genommenen AKW in Gundremmingen, Brokdorf und Grohnde darauf vorzubereiten, wieder in Betrieb zu gehen. „Ich halte das für einen sehr klugen Gedanken, denn wir brauchen ja mindestens in den kommenden zwei Jahren alle Kapazitäten, die da sind“, sagte Dürr. „Mehr Menge heißt geringere Preise.“ Unter den hohen Preisen litten im Übrigen die Schwächsten in der Gesellschaft am meisten. „Also es ist auch eine soziale Frage, dass wir uns jetzt für die Laufzeitverlängerung entscheiden.“

Ein zweites nicht minder wichtiges Argument sei Solidarität innerhalb der Europäischen Union. „Unsere europäischen Partner erwarten von uns, dass wir Strom zur Verfügung stellen“, sagte Dürr. „Und gerade weil wir auf europäische Solidarität in den kommenden Jahren auch bei Erdgas angewiesen sind, sollten wir unsererseits auch alles dafür tun.“ Es sei nun Eile in der Frage geboten. „Nicht gut wäre, wenn wir das jetzt lange hinauszögern, diese Entscheidung, weil die Grünen noch nicht so weit sind und das dann bis in den November oder Dezember hineintragen“, sagte Dürr. „Das sind jetzt Tage, in denen wir uns solche Diskussionen überhaupt nicht leisten können.“ Nach Informationen von Reuters plant die Bundesregierung, ihre Entscheidung in der Frage am 18. November dem Bundestag vorzulegen.

FDP-Fraktionschef Dürr – Atomkraft größtmöglich nutzen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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