Frankfurt, 07. Okt – Die Verbraucher in der Euro-Zone haben laut einer Umfrage der EZB ihre pessimistischen Konjunkturerwartungen nur leicht abgemildert. Konsumenten erwarteten im August, dass auf Zwölfmonatssicht die Wirtschaftsleistung um 1,7 Prozent schrumpfen und die Arbeitslosenquote in einem Jahr bei 11,9 Prozent liegen wird, wie eine am Freitag veröffentlichte Erhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) ergab. In der Juli-Umfrage war noch ein etwas stärkerer Konjunkturrückgang um 1,9 Prozent und eine um einen Tick höhere Arbeitslosenquote von 12,0 Prozent erwartet worden. An der monatlichen Umfrage nahmen rund 14.000 Verbraucher aus Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und den Niederlanden teil.
Die Verbraucher gehen der Erhebung zufolge zudem davon aus, dass in zwölf Monaten die Inflation immer noch bei rund fünf Prozent liegen wird. Auch in der Juli-Umfrage war mit einer Teuerung in dieser Höhe gerechnet worden. Auf Dreijahressicht rechnen die Verbraucher weiterhin im Mittel (Median) mit 3,0 Prozent Inflation. Die Teuerung würde damit in drei Jahren noch immer noch klar über dem Inflationsziel der Notenbank von 2,0 Prozent liegen.
Zuletzt hatte sich der Teuerungsschub im Währungsraum noch weiter beschleunigt. Im September ist die Inflationsrate angetrieben durch einen massiven Preisschub bei Energie sogar erstmals zweistellig geworden. Die Verbraucherpreise nahmen um 10,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Dies ist die höchste Inflationsrate, seit es den Euro gibt. In der EZB hatten zuletzt wegen der ausufernden Teuerung die Stimmen zugenommen, die für einen erneuten XXL-Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte auf der kommenden Zinssitzung am 27. Oktober plädierten.
EZB-Umfrage – Verbraucher schätzen Konjunkturaussichten pessimistisch ein
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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