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EZB-Ratsmitglied Villeroy in Sorge wegen schwachem Euro

Paris, 16. Mai (Reuters) – Der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau hat seine Sorge über die Auswirkungen der Euro-Abwertung auf die Inflation bekräftigt. „Ein zu schwacher Euro würde unserem Preisstabilitätsziel zuwiderlaufen“, betonte er am Montag. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde die Wechselkursentwicklung sorgfältig beobachten, da sie ein wichtiger Treiber für importierte Inflation sei. 

Seit Jahresbeginn hat der EuroEUR= mehr als acht Prozent abgewertet. Vergangene Woche war er mit 1,0352 Dollar zeitweise so billig wie zuletzt vor fünfeinhalb Jahren. Wegen der drohenden Rezession als Folge des Ukraine-Krieges betrachten Analysten den Fall der Gemeinschaftswährung auf die Parität zum Dollar nur als eine Frage der Zeit. Es wäre das erste Mal seit Ende 2002, dass ein Euro wieder ein Dollar kostet. 

Villeroy hat wiederholt für Zinserhöhungen plädiert, weil die Inflation nicht nur höher sei, sondern auch die gesamte Breite der Waren und Dienstleistungen ergreife. Die EZB könne nicht darüber hinwegsehen, auch weil die Inflationserwartungen anscheinend immer weniger bei zwei Prozent verankert seien. Laut Villeroy sollten die Zinsen bis spätestens Ende des Jahres wieder in den positiven Bereich gelangen – vorausgesetzt, es komme nicht zu unvorhersehbarem neuen Störfeuer.

Bundesbankchef Joachim Nagel und weitere Währungshüter haben eine Zinswende für Juli signalisiert. Zurzeit liegt der Leitzins bei 0,0 Prozent. Zugleich müssen Banken Strafzinsen berappen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Notenbank parken. Dieser sogenannte Einlagesatz ist aktuell bei minus 0,5 Prozent.

EZB-Ratsmitglied Villeroy in Sorge wegen schwachem Euro

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Titelfoto: Symbolfoto

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