Frankfurt, 03. Feb (Reuters) – Die Konjunktur in der Euro-Zone wird aus Sicht von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor allem im ersten Quartal 2022 noch gedämpft sein. Als Gründe dafür nannte die Französin am Donnerstag in Frankfurt anhaltende Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, Lieferengpässe der Industrie sowie die hohen Energiepreise.
Unter Druck stünden weiter die Reisebranche, Veranstalter und Gastronomen. Konsumenten hätten wegen der hohen Inflation weniger Kaufkraft. „Aber die Wirtschaft ist mit jeder Welle in der Pandemie weniger stark betroffen.“
Im Jahresverlauf sollte sich die Lage bessern, ergänzte Lagarde. „Die Wirtschaft im Euro-Raum erholt sich weiter und der Arbeitsmarkt verbessert sich weiter.“ Bei der Produktion der Unternehmen als auch beim Konsum sollte es im Jahresverlauf weniger Bremsspuren geben.
So sei im Gesamtjahr 2022 mit einem starken Wachstum zu rechnen. Noch müsse die Geldpolitik die Konjunktur aber stützen. Bei den Lieferengpässe, die viele Branchen momentan ausbremsen, gebe es erste Anzeichen für eine allmähliche Normalisierung. Für einige Zeit sei hier aber noch mit Problemen zu rechnen.
Im vierten Quartal 2021 hatte die Konjunktur in der Euro-Zone aufgrund der Omikron-Infektionswelle deutlich an Schwung verloren. Das Bruttoinlandsprodukt kletterte nur noch um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. In Deutschland schrumpfte die Wirtschaft sogar um 0,7 Prozent.
EZB erwartet schwachen Jahresstart der Wirtschaft – aber Besserung danach
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