Montag, Dezember 23, 2024
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EZB erhöht Inflationsprognosen – „Preisdruck gewinnt an Breite“

Frankfurt/Berlin, 08. Sep  – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat angesichts des anhaltenden Preisschubs bei Energie, Lebensmitteln und anderen Gütern ihre Inflationsprognosen abermals angehoben. Ihre Volkswirte gehen für das laufende Jahr nun von einer durchschnittlichen Teuerungsrate in der Euro-Zone von 8,1 Prozent aus, wie die EZB am Donnerstag mitteilte. Noch im Juni lautete die Prognose auf 6,8 Prozent. 2023 werde die Inflation dann voraussichtlich bei 5,5 (Juni-Prognose: 3,5) Prozent liegen und 2024 dann auf 2,3 (Juni-Prognose: 2,1) Prozent sinken. „Der Preisdruck hat in der gesamten Wirtschaft weiterhin an Stärke und Breite gewonnen“, räumten die Währungshüter ein. „Getrieben wird die Inflation weiterhin von stark steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreisen, dem in einigen Sektoren herrschenden Nachfragedruck infolge der Wiedereröffnung der Wirtschaft sowie von Lieferengpässen.“

Um gegenzusteuern hob die EZB ihren Leitzins von 0,5 auf nunmehr 1,25 Prozent an. Sie hatte im Juli die Zinswende mit einer unerwartet kräftigen Anhebung um 0,50 Prozentpunkte eingeleitet – es war die erste Erhöhung seit 2011. Die Währungshüter peilen mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Dies erachten sie als optimales Niveau für die Wirtschaft. Aktuell liegt die Teuerungsrate aber weit über diesem Ziel: Sie stieg zuletzt auf immer neue Rekordniveaus und stand im August bei 9,1 Prozent. „Auf kurze Sicht könnte die Inflation zudem weiter anziehen“, hieß es dazu. 

Die Volkswirte erwarten für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent im Währungsraum. Im Juni hatten sie 2,8 Prozent prognostiziert. Für nächstes Jahr gehen sie von einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von nur noch 0,9 (Juni: 2,1) Prozent aus. Für 2024 rechnen sie mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,9 (Juni: 2,1) Prozent. „Sehr hohe Energiepreise schmälern die Kaufkraft der Menschen“, hieß es zum gedämpften Ausblick auf die nächsten beiden Jahre. „Zudem wird die Wirtschaftstätigkeit nach wie vor durch Lieferengpässe gebremst, obgleich sich diese verringern.“ Darüber hinaus belaste vor allem der Angriff Russlands auf die Ukraine das Unternehmer- und Verbrauchervertrauen.

EZB erhöht Inflationsprognosen – „Preisdruck gewinnt an Breite“

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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