München/Berlin, 13. Jul (Reuters) – Die Bundesregierung lässt sich Insidern zufolge bei der Rettung von Uniper von dem ehemaligen E.ON- und Deutsche-Bank-Finanzvorstand Marcus Schenck beraten. Der Bund habe der US-Investmentbank Lazard nach einer Ausschreibung das Mandat erteilt, für die Schenck seit Anfang Juli in führender Position in Deutschland arbeitet, sagten vier mit der Sache vertraute Personen am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Ihr sei es bei der Auswahl der beratenden Banker sowohl auf Kenntnis der Energiebranche als auch auf Unabhängigkeit von Uniper-Krediten angekommen. Lazard betreibt kein eigenes Kreditgeschäft. Auch die Juristen von CMS Hasche Sigle und die Wirtschaftsprüfer von PwC seien für den Bund bei der Rettungsaktion tätig.
Schenck hatte bis 2013 sieben Jahre als Finanzvorstand für den Energiekonzern E.ON gearbeitet. Uniper wurde erst 2016 von E.ON abgespalten und separat an die Börse gebracht, ehe die finnische Fortum einstieg. In der Zeit war Schenck nach einem kurzen Intermezzo bei der US-Investmentbank Goldman Sachs Finanzvorstand der Deutschen Bank. 2019 schloss er sich der Investment-Boutique Perella Weinberg an, ehe er in diesem Jahr zu Lazard wechselte.
Uniper bedient sich den Insidern zufolge der Investmentbank Rothschild und der Deutschen Bank, für Fortum seien Barclays und Perella Weinberg aktiv. Lazard, die Deutsche Bank, Rothschild und Perella Weinberg wollten sich zu den Informationen nicht äußern.
Ex-E.ON-Vorstand Schenck berät Bund bei Uniper-Rettung
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