Freitag, Dezember 27, 2024
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Eurowings stoppt wegen Streiks Flotten- und Stellenwachstum

Update Frankfurt, 18. Okt – Der Ferienflieger Eurowings hat im festgefahrenen Tarifstreit mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) für die bestreikte Flotte einen Wachstumsstopp angekündigt. Infolge von mittlerweile vier Streiktagen und „massiven Streikschäden“ könne der Aufbaupfad nicht fortgeführt werden, erklärte die Lufthansa-Tochter in einer Mitarbeiterinformation am Dienstag.

„Die anhaltende Eskalationsstrategie der Vereinigung Cockpit nimmt uns die notwendige Sicherheit für weitere Investitionen in unseren deutschen Flugbetrieb“, erklärte Finanz- und Personalchef Kai Duve. Die für 2023 geplante Flottenstärke des größten Flugbetriebes Eurowings Deutschland werde nur 76 und damit fünf Flugzeuge weniger umfassen als bisher geplant. Damit werde mit sofortiger Wirkung der Aufbau von mindestens 200 weiteren Stellen in Cockpit und Kabine gestoppt.

Die Piloten von Eurowings Deutschland legen in dieser Woche zum zweiten Mal in diesem Monat die Arbeit nieder, dieses Mal drei Tage lang am Stück. Die Airline muss deshalb täglich die Hälfte von rund 500 Flügen absagen. Das Management hatte der VC ein Ultimatum bis Montagabend gestellt, den Streik zu beenden. Andernfalls werde eine „Redimensionierung“ des Flugbetriebes unausweichlich, weil die Forderungen der Piloten das Unternehmen finanziell überforderten, hieß es dazu. Die VC ließ sich vom Streik dadurch nicht abbringen. „Die härtere Rhetorik des Managements befeuert den Konflikt nur, die Beschäftigten rücken dichter zusammen“, sagte VC-Sprecher Matthias Baier. Er rechne mit einem langen, harten Arbeitskampf.

Die VC fordert für die rund 800 Cockpit-Beschäftigten längere Ruhezeiten und kürzere Einsätze, weil das Cockpit-Personal überlastet sei. Die Eurowings-Geschäftsführung erklärte in einem Schreiben an die Belegschaft, sie hätte in Aussicht gestellt, rund 80 Prozent der Forderungen zu erfüllen. Dennoch gebe es keinerlei Kompromissbereitschaft der VC. Den Forderungskatalog vollständig zu erfüllen, überfordere die Airline finanziell. Die Streikkosten und die VC-Forderungen konterkarierten das Wachstum und brächten die mit Billigfliegern in Europa konkurrierende Airline in Gefahr. „Unser Unternehmen befindet sich im Oktober 2022 in einer gefährlichen Abwärtsspirale“, warnte Eurowings-Chef Jens Bischof.

Der seit Montag laufende Arbeitskampf wird voraussichtlich auch am Mittwoch zu vielen Flugstreichungen führen. Eurowings gehe davon aus, dass am dritten Streiktag abermals etwa die Hälfte von rund 500 Flügen abgesagt werden müsse, erklärte ein Sprecher von Eurowings. Etwa jeder zweite Flug sei am Dienstag gestrichen worden, was erneut mehr als 20.000 Fluggäste betreffen dürfte. Den weitgehenden Ausfall der 75 Maschinen großen Flotte des bestreikten Flugbetriebs konnte Eurowings teilweise ausgleichen durch das Leasen von Flügen externer Airlines wie Air Baltic oder TUIfly und den Einsatz von Schwestergesellschaften der Lufthansa-Gruppe.

Eurowings stoppt wegen Streiks Flotten- und Stellenwachstum

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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