Freitag, November 22, 2024
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Europas Börsen trotzen schwachen Daten und mauen Bilanzen

Frankfurt, 01. Aug (Reuters) – Enttäuschende Konjunkturdaten und schwache Firmenbilanzen halten Anleger nicht von der Rückkehr in die europäischen Aktienmärkte ab. Dax und EuroStoxx50 stiegen am Montag um jeweils 0,3 Prozent auf 13.523 beziehungsweise 3719 Punkte, nachdem sie den Juli mit kräftigen Kursgewinnen abgeschlossen hatten.

„Dass die Kurse trotz ungelöster Probleme wie der drohenden Energiekrise in Deutschland und dem andauernden Krieg in der Ukraine scheinbar Fuß gefasst haben, ist ein starkes Signal und macht nach den sechs ersten desaströsen Börsenmonaten Hoffnung auf eine bessere zweite Jahreshälfte“, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. „Es scheint, als wäre alles Negative eingepreist und der Aufschwung hätte bereits begonnen.“ 

DEUTSCHE UND CHINESISCHE KONJUNKTUR SCHWÄCHELN

Ein Stimmungsdämpfer war allerdings der größte Einbruch der deutschen Einzelhandelsumsätze seit Beginn der Zeitreihe 1994. „Die Menschen in Deutschland sind gerade damit beschäftigt, ihre Heizkosten für den Herbst hochzurechnen. Da bleibt am Ende einfach weniger übrig, um Konsumwünsche zu erfüllen“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. 

Beim wichtigen Handelspartner China läuft es auch nicht rund. Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex fiel überraschend stark. „Die Hoffnung, dass sich die Industrie nach dem Ende drastischer Lockdown-Maßnahmen – die im April wichtige Wirtschaftsregionen stillgelegt haben – wieder deutlich belebt, haben durch die Daten einen Dämpfer bekommen“, kommentierte Commerzbank-Ökonom Bernd Weidensteiner. 

Dies schürte Spekulationen auf eine geringer Rohöl-Nachfrage des Top-Abnehmers China. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 103,58 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Gaspreis zog dagegen nach der Entspannung der vergangenen Tage wieder an. Der europäische Future legte 4,7 Prozent auf 200,50 Euro je Megawattstunde zu. 

TRÜBE AUSBLICKE VON COVESTRO UND VARTA 

Bei den deutschen Unternehmen standen Covestro und Varta im Rampenlicht. Der Chemiekonzern und der Batterie-Hersteller senkten ihre Gesamtjahresziele und machten dafür unter anderem steigende Energiekosten und eine schwächelnde Nachfrage verantwortlich. Die vorläufigen Quartalsergebnisse von Covestro seien aber besser als erwartet, gab Analyst Markus Mayer von der Baader Helvea Bank zu bedenken. Die Aktie fing sich nach einem Eröffnungsverlust von gut fünf Prozent wieder und notierte zuletzt ein Prozent schwächer. Die Titel von Varta steuerten mit einem Minus von zeitweise 13,5 Prozent auf den größten Tagesverlust des Jahres zu. 

HSBC blickt dagegen nach überraschend starken Quartalsergebnissen optimistischer in die Zukunft. Auf Basis dieser Zahlen werde die Markterwartung für den Vorsteuergewinn der Bank voraussichtlich um zehn Prozent steigen, prognostizierte Analyst Joseph Dickerson von der Investmentbank Jefferies. HSBC-Papiere stiegen in London um bis zu sieben Prozent, so stark wie zuletzt vor eineinhalb Jahren.

Europas Börsen trotzen schwachen Daten und mauen Bilanzen

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Titelfoto: Symbolfoto

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