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Frankfurt, 23. Dez (Reuters) – Europas Investoren zeigen sich am letzten Handelstag vor Weihnachten und nach der Veröffentlichung von US-Konsumdaten zurückhaltend. Der deutsche Leitindex Dax notierte zum Börsenschluss am Freitag 0,2 Prozent höher bei 13.940,93 Punkten. Sein europäisches Pendant EuroStoxx50 verlor 0,2 Prozent auf 3817,56 Zähler. Auch in den USA waren die wichtigsten Indizes auf Richtungssuche und veränderten sich im Vergleich zum Vortag kaum.
Die am Nachmittag veröffentlichten Konsumdaten, die als Inflationsindikator gelten, werden von der US-Notenbank (Fed) besonders genau beobachtet. Wie von Experten erwartet, fiel der sogenannte PCE-Kernindex im November auf eine Jahresteuerungsrate von 4,7 Prozent nach 5,0 Prozent im Oktober. Der Rückgang war allerdings nicht genug, um Hoffnungen auf kleinere Zinsschritte zu wecken.
„Die gute Nachricht ist, dass die Konsumdaten gesunken sind“, sagte Paul Nolte, Fondsmanager bei Kingsview Asset Management. „Aber die Zahl liegt immer noch über dem, was die Fed erwartet, und ist damit ein Teil der Erklärung für den Anstieg der Zinssätze in der Vergangenheit.“
ANLEIHEN IM MINUS – ANGST UM RUSSISCHE LIEFERUNGEN STÜTZT ÖL
Die Konjunktursorgen setzten Staatsanleihen zu. Die Rendite der zehnjährigen BundesanleiheDE10YT=RR stieg auf 2,390 Prozent von 2,365 Prozent am Donnerstag. US-Bonds mit gleicher LaufzeitUS10YT=RR rentierten mit 3,725 Prozent im Vergleich zu 3,671 Prozent am Vortag.
Sorgen um Lieferungen aus Russland nach der Einführung einer Preisobergrenze durch die Europäische Union und die G7-Staaten trieben Ölpreise an. Die Nordsee-Sorte BrentLCOc1 und die leichte US-Sorte WTICLc1 stiegen jeweils um mehr als drei Prozent auf 83,63 beziehungsweise 79,81 Dollar pro Barrel (159 Liter). Die russischen Ölexporte über die Ostsee könnten im Dezember Händlern und Reuters-Berechnungen zufolge um 20 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgehen. Zudem will Russland Verkäufe an Länder, die den Preisdeckel unterstützen, Anfang 2023 einstellen.
VERKAUF VON RUSSLAND-GESCHÄFT BEFLÜGELT FERRONORDIC
Bei den Einzelwerten treibt der Verkauf des Geschäfts in Russland die FerronordicFNMA.ST-Aktie. Der schwedische Hersteller von Baumaschinen und Lastwagen veräußerte sein russisches Geschäft für umgerechnet rund 119 Millionen Euro an eine russische Leasinggesellschaft. Die Papiere sprangen um mehr als 50 Prozent auf rund 76,60 Kronen. Anfang Januar hatten sie noch bei knapp 370 Kronen notiert. Zudem beflügelte ein Vertrag mit dem US-Verteidigungsministerium die Aktie von Bavarian NordicBAVA.CO. Die Papiere des dänischen Biotech-Unternehmens stiegen in Kopenhagen um knapp vier Prozent auf 216,20 Kronen. Der Deal im Wert von 83 Millionen Dollar zielt darauf, die Entwicklung des Impfstoffs gegen eine tödlich verlaufende Viruserkrankung bei Pferden weiter voranzutreiben.
In den USA legten die Titel NewscorpNWSA.O – die Muttergesellschaft des Verlegers Dow Jones – um zwei Prozent zu. Zuvor war aus Medienberichten hervorgegangen, dass Medienmogul Michael Bloomberg an einer Übernahme der US-Zeitung Washington Post oder Dow Jones interessiert sei. Auch in der Schweiz trieben Übernahmespekulationen die Aktien des Schweizer Fondshauses GAMGAMH.S in die Höhe. Die Wertpapiere gewannen knapp zehn Prozent. GAM habe die UBSUBSG.S mandatiert, einen möglichen Verkauf auszuloten, berichtete Sky News am Freitag unter Berufung auf Branchenkreise.
Europas Börsen nach US-Daten unentschieden
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Daniel Nebreda auf Pixabay
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