Freitag, November 22, 2024
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Europas Börsen geht vor Fed-Zinsentscheid die Puste aus

Frankfurt, 02. Nov – In Erwartung einer weiteren kräftigen US-Zinsanhebung haben sich die Investoren an den europäischen Aktienmärkten am Mittwoch zurückgezogen. Der Dax ging 0,6 Prozent niedriger bei 13.256 Punkten aus dem Handel, der EuroStoxx50 gab 0,8 Prozent nach. An den US-Börsen ging es ebenfalls abwärts. Ein vierter Zinsschritt der US-Währungshüter in Höhe von 0,75 Prozentpunkten ist an den Finanzmärkten fest eingepreist. „Gewinne der vergangenen Wochen wurden mitgenommen, während für neue Engagements erst die Fed-Entscheidung abgewartet wird“, fasste Analyst Konstantin Oldenburger vom Online-Broker CMC Markets zusammen.

Über Wohl und Wehe an den Aktienmärkten wird Börsianern zufolge der Zinsausblick der Fed entscheiden. „Denn viele am Markt hoffen und erwarten, dass die Fed ihr Tempo ab der nächsten Zinssitzung im Dezember drosselt“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

CHINAS CORONA-POLITIK IM FOKUS 

Am Rohölmarkt setzen Investoren auf eine robuste Nachfrage. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,8 Prozent auf 96,36 Dollar pro Barrel. Branchendaten zeigten einen überraschenden Rückgang der US-Rohöllagerbestände, was Experten als Hinweis auf eine stabile Nachfrage deuteten. „Abgesehen von dem unerwartet starken Rückgang der US-Lagerbestände stützte auch der Optimismus, der sich aus der unbestätigten Nachricht über den Ausstieg Chinas aus der Null-Covid-Politik ergab, die Aufwärtsdynamik des Ölpreises“, sagte Tina Teng, Analystin beim Broker CMC Markets.

Spekulationen über eine Lockerung der strengen Corona-Regeln im kommenden Frühjahr hatten die Kurse dort angetrieben. „Wir glauben, dass China seine Covid-Beschränkungen bald feiner abstimmen könnte, mit einem gezielteren Ansatz, weniger restriktiven Quarantänevorschriften und einer ausgewogeneren Bewertung des Virus“, konstatierten die Analysten der US-Bank Morgan Stanley. Chinas Zentralbankchef Yi Gang sagte auf einem Investitionsgipfel in Hongkong, dass die Reform- und Öffnungspolitik des Landes fortgesetzt werde. Allerdings verhängten die Behörden neue Corona-Sperren in einem chinesischen Industriepark, in dem sich ein wichtiges Werk des Apple-Zulieferers Foxconn befindet.

TEAMVIEWER MIT KURSSPRUNG 

Starke Zahlen bescherten Teamviewer einen Kurssprung von 13,4 Prozent. Dank eines überdurchschnittlichen Wachstums in ertragsstarken Geschäftsbereichen sieht sich das Softwarehaus für den Rest des Jahres auf einem guten Weg. „Insbesondere die Profitabilität überzeugt“, sagte DZ-Bank-Analystin Anja Euler. 

Auch Novo Nordisk punktete mit einem überraschend hohen Ergebnis und rosigen Aussichten. Die Aktien stiegen in Kopenhagen um 7,4 Prozent, nachdem der dänische Pharmakonzern seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr wegen der großen Nachfrage nach seinem Diabetes-Medikament Ozempic angehoben hatte. Analysten zufolge ist der Wirkstoff auch bei Patienten gefragt, die ihr Gewicht reduzieren wollen.

Vonovia-Aktien rauschten nach einer Herabstufung durch Moody’s hingegen um 5,6 Prozent nach unten. Angesichts des Trends steigender Zinssätzen sei ein Rückgang der Immobilienwerte in Deutschland unvermeidlich, konstatierten die Experten der Ratingagentur.

Europas Börsen geht vor Fed-Zinsentscheid die Puste aus

Quelle: Reuters

Bildquelle: Bild von günter auf Pixabay

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