Sonntag, November 24, 2024
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Europas Börsen folgen Wall Street nach unten

Frankfurt, 06. Dez – Anhaltende Zinssorgen haben die europäischen Börsen auch am Dienstag belastet. Der Dax schloss 0,7 Prozent niedriger bei 14.343,19 Punkten. Sein europäisches Pendant EuroStoxx50 verlor 0,5 Prozent auf 3937 Zähler. „Es war eine weitere glanzlose und negative Börsensitzung in Europa“, sagte Michael Hewson, Chefstratege beim Online-Broker CMC Markets. Nach den ordentlichen Kursgewinnen der letzten Wochen hätten Investoren wenig Appetit, die Kurse kurzfristig weiter nach oben zu treiben. Auch die US-Börsen gaben aufgrund der Sorgen wegen einer womöglich doch längeren und kräftigeren Zinserhöhungsphase erneut nach. 

Die Anleger richteten ihren Blick nun bereits auf die Sitzungen der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) nächste Woche. Zuletzt hatte ein überraschend starkes Wachstum des US-Dienstleistungssektors und die unerwartet robusten US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag den Spekulationen einen Dämpfer versetzt, die US-Notenbank könnte angesichts der jüngsten Anzeichen einer nachlassenden Inflation Tempo und Intensität ihrer Zinserhöhungen verringern. Auch die EZB wird die Zinsen laut ihrem Chefvolkswirt Philip Lane noch mehrfach anheben müssen, auch wenn die Inflation ihren Höhepunkt fast erreicht haben dürfte.

ÖLPREISE UND ENERGIESEKTOR UNTER DRUCK

Die Zins- und Konjunkturängste belasteten auch den Ölmarkt. Der Preis für Rohöl der Nordsee-Sorte Brent gab drei Prozent auf 80,19 Dollar pro Barrel (159 Liter) nach. Die leichte US-Sorte WTI verlor 2,8 Prozent auf 74,81 Dollar pro Barrel. Die Preisobergrenze von 60 Dollar pro Barrel für das russische Öl, das über den Seeweg transportiert wird, hat dagegen bislang wenig Auswirkung auf den Markt. „Der Preisdeckel dürfte sich größtenteils als unwirksam erweisen, da es zu viele Umgehungsmöglichkeiten gibt und diese nur schwer zu verfolgen und zu ahnden sind.

Deshalb sollte auch der Ölpreis davon zunächst nur wenig profitieren“, sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst beim Online-Broker CMC Markets. Auch russische Drohungen zeigten zunächst keine Wirkung. Es sei noch nicht klar, was Russland tun kann oder will, um Unternehmen oder Länder zu bestrafen, die sich an den Sanktionen beteiligen. 

Nachdem die Rohölpreise über Nacht bereits knapp 3,5 Prozent nachgegeben hatten, gerieten auch Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor unter Druck. Die Branchenriesen Shell, BP und TotalEnergies büßten zwischen 0,4 und 1,8 Prozent ein.

FMC VON PLÖTZLICHEM FÜHRUNGSWECHSEL BELASTET

Im deutschen Aktienindex führte Fresenius Medical Care (FMC) die Verliererliste an. Nach nur gut zwei Monaten wird die Vorstandsvorsitzende Carla Kriwet durch die Finanzchefin Helen Giza an der Spitze des Dialyse-Konzerns ersetzt. FMC-Anteilsscheine gaben 3,7 Prozent nach, seit April haben sie mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren.

In London trieb die Aussicht auf einen Großauftrag aus den USA die Aktie von Rolls-RoyceRR.L ins Plus von 3,2 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Juli.

In den USA fielen die Papiere von Meta um 5,6 Prozent. Die Facebook-Mutter droht bei Verabschiedung eines umstrittenen US-Mediengesetzes mit der Entfernung aller Nachrichten auf der Plattform. Die Zins- und Konjunktursorgen drückten auch andere Wachstumswerte wie Amazon, Tesla, Netflix und Microsoft ins Minus von 1,5 bis 2,1 Prozent. Die Aktien des Industriekonzerns General Electric legten dagegen nach einer Kaufempfehlung der Investmentbank Oppenheimer um 0,7 Prozent zu.

Europas Börsen folgen Wall Street nach unten

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von StockSnap auf Pixabay

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