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Europas Anleger streifen Ölpreis-Schock ab – Dax auf Jahreshoch

Frankfurt, 04. Apr (Reuters) – Europas Anleger lassen die Sorgen über die Folgen steigender Ölpreise hinter sich und greifen wieder bei Aktien zu. Nach dem leichten Rücksetzer zum Wochenstart hat der Dax wieder an Fahrt aufgenommen und ist um ein Prozent auf ein frisches Jahreshoch gesprungen. Mit in der Spitze 15.736,56 Punkten notierte der deutsche Leitindex so hoch wie seit Mitte Januar letzten Jahres nicht mehr. Der EuroStoxx50 stieg um bis zu 0,8 Prozent auf 4347 Zähler. 

„Grundsätzlich bleibt die Stimmung positiv und die deutlich anziehenden US-Futures ziehen den Markt mit hoch“, sagte ein Händler. Die Stimmung habe auch ein Kommentar aus den Reihen der Bank of England (BoE) aufgehellt. Die britischen Währungshüter werden die Zinssätze wohl früher senken müssen als bisher angenommen, nachdem sie sie in den letzten Monaten trotz Anzeichen eines schwächeren Inflationsdrucks stark erhöht hatten, sagte die Geldpolitikerin Silvana Tenreyro.

Die Furcht vor einem erneuten Inflationsschub und länger steigenden Zinsen in Folge der Ölpreis-Rally schüttelten Börsianer ab. Zwar legten die Ölpreise weiter zu. Allerdings zogen die Sorte Brent und US-Leichtöl WTI mit jeweils rund ein Prozent auf 85,75 beziehungsweise 81,30 Dollar pro Barrel deutlich langsamer an als am Vortag. Am Montag hatten die Ölpreise einen Satz von mehr als sechs Prozent nach oben gemacht, nachdem die Opec+ die Märkte mit einer Öl-Förderkürzung überrascht hatte. 

RÜCKENWIND VON KONJUNKTUR

Für Beruhigung sorgten auch die etwas langsamer steigenden Erzeugerpreise im Euroraum, die auf einen nachlassenden Inflationsdruck hindeuteten. Die Hersteller in der Industrie erhöhten ihre Preise im Februar um 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit etwas weniger als erwartet. Im Januar hatte das Plus noch bei 15,1 Prozent gelegen und im Dezember sogar bei 24,5 Prozent. Zum Vormonat sanken die Produzentenpreise im Februar zugleich überraschend deutlich um 0,5 Prozent. 

Zugleich hat die kräftige Nachfrage aus den weltgrößten Volkswirtschaften USA und China die deutschen Exporte im Februar so stark steigen lassen wie seit zehn Monaten nicht mehr. Die führenden Institute haben Insidern zufolge ihre Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft angehoben und rechnen nicht mehr mit einem Schrumpfen der Wirtschaft. 

Dagegen hatte die US-Industrie ihre Talfahrt im März beschleunigt. Dies bestärkte Anleger in ihrer Ansicht, dass das Ende des Zinserhöhungspfads der US-Notenbank Fed nah sei. Der Dollar=USD-Index, der den Wert zu wichtigen Währungen wiedergibt, fiel um 0,2 Prozent auf 101,78 Punkte. Im Gegenzug zog der EuroEUR= um bis zu 0,4 Prozent auf 1,0937 Dollar. Das Pfund SterlingGBP kletterte mit 1,2475 auf den höchsten Stand seit Juni 2022.

BAYER PUNKTET VOR GERICHT 

Bei den Einzelwerten hatte ein Erfolg im Streit um Altlasten aus der Übernahme des Geschäfts mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten vom US-Pharmakonzern Merck & CoMRK.N nur schwachen Einfluss auf den Kurs. Die Bayer-Akie notierte 0,4 Prozent fester, nachdem ein Richter im US-Bundesstaat Delaware eine Klage von Merck & Co abgewiesen hat, die darauf abzielte, dass Bayer die Haftung im Zusammenhang mit Klagen wegen mutmaßlich asbestverseuchtem Talkum-Puder übernimmt. „Bayer und seine erworbenen Rechtsstreitigkeiten, eine unendliche Geschichte, diesmal mit einem – vorläufigen – positiven Ausgang“, sagte ein Händler. 

Dagegen brachen die Titel des Biopharma-Konzerns Okyo PharmaOKYO.L in London um rund 15 Prozent ein, nachdem die Firma den Ruckzug von der Londoner Börse angekündigt hatte. Grund für den Abzug seien schwache Handelsumsätze und niedrige Bewertungen. London sei wegen der Körperschaftssteuer weniger attraktiv geworden und folglich würden einige Unternehmen wegziehen, sagte Michael Hewson, Analyst vom Broker CMC Markets.

Europas Anleger streifen Ölpreis-Schock ab – Dax auf Jahreshoch

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Mike auf Pixabay

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