Mittwoch, Dezember 18, 2024
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Europas Anleger lassen Zinsschreck aus Japan hinter sich

Frankfurt, 21. Dez – Europas Anleger kehren nach den von vielen Investoren als Schocks empfundenen jüngsten Notenbank-Entscheidungen langsam wieder an die Aktienmärkte zurück. Dax und EuroStoxx50 zogen am Mittwochvormittag jeweils um 0,8 Prozent auf 13.989 und 3834 Punkte an. „Auch wenn die gestrige Entscheidung der japanischen Notenbank auf den ersten Blick ein Schock war und die Kurse fallen ließ, am Ende ist damit im kommenden Jahr auch ein Risikofaktor von der Agenda verschwunden“, sagte Jochen Stanzl, Analyst beim Online-Broker CMC Markets.

Japans Währungshüter ebneten am Vortag überraschend den Weg für einen stärkeren Anstieg der Zinsen für lang laufende Staatsanleihen. Zugleich kündigten sie aber an, die Anleihekäufe deutlich zu erhöhen. Börsianer werteten die Maßnahme als einen Hinweis, dass auch in Japan eine Straffung der ultralockeren Geldpolitik anstehen könnte. Die Aussicht auf weitere kräftige Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank hatte die Börsen vergangene Woche nach unten gezogen.

„Es ist ganz klar ein positives Zeichen, dass es so kurz vor den Feiertagen noch einige Käufer gibt, die bei fallenden Kursen kaufen und den Markt so stützen“, sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager vom Vermögensverwalter QC Partners. „Ein so früh einsetzendes Kaufinteresse macht ein kurzfristiges Durchfallen nach unten deutlich unwahrscheinlicher.“

ÖLPREIS FESTER – ADIDAS UND PUMA PRESCHEN VOR

Am Rohölmarkt zog der Ölpreis leicht an. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 80,42 Dollar pro Barrel. „Ein unerwartet starker Abbau der US-Lagerbestände und die Pläne der USA, ihre strategische Erdölreserve wieder aufzufüllen, haben die Ölpreise gestützt“, sagte Serena Huang, Expertin bei Vortexa. „Der Optimismus wurde jedoch durch den Abwärtsdruck aufgrund des zunehmenden globalen wirtschaftlichen Gegenwinds und des jüngsten Anstiegs der Covid-Fälle in China gedämpft.“

Bei den Einzelwerten gab es kräftigen Rückenwind für die Sportartikel-Hersteller Adidas und Puma aus den USA. Überraschend starke Zahlen des US-Rivalen Nike trieben die Aktien jeweils um rund acht Prozent an. Nike habe mit den Ergebnissen die Erwartungen bei weitem übertroffen, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. „Nike war in der Lage, den größten Teil seiner beträchtlichen Lagerbestände abzubauen, was für viele Händler angesichts der Tatsache, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der die Lebenshaltungskostenkrise ein wichtiger Faktor ist, ein Anliegen war.“ 

Dagegen musste Aurubis zunächst Federn lasse. Die Titel von Europas größter Kupferhütte büßten in der Spitze bis zu neun Prozent ein. Das operative Ergebnis und der Ergebnisausblick habe zwar leicht über den Prognosen gelegen, sagte ein Händler. Die geplante Dividendenerhöhung um 20 Cent auf 1,80 Euro pro Aktie liege aber deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Im Handelsverlauf machte der Titel allerdings seine Verluste wett und drehte ins Plus.

Europas Anleger lassen Zinsschreck aus Japan hinter sich

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Ryan Grech auf Pixabay

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