Dienstag, Dezember 3, 2024
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Europas Anleger kurz vor Weihnachten auf Richtungssuche

Frankfurt, 22. Dez  – Verunsichert durch trübe Konjunkturaussichten gehen Europas Anleger nach anfänglichen Gewinnen in Deckung. Der deutsche Leitindex Dax notierte am Donnerstagnachmittag 0,4 Prozent tiefer bei 14.035 Punkten. Auch sein europäisches Pendant EuroStoxx50 lag 0,3 Prozent niedriger bei 3860 Zählern. Die Futures für die wichtigsten US-Indizes waren ebenfalls im Minus. 

„Wir befinden uns immer noch in einem Bärenmarkt“, sagte Luca Paolini, Chefstratege beim Vermögensverwalter Pictet Asset Management. „Es gibt gelegentlich kurze Erholungen und dann geht es wieder bergab“, sagte er mit Blick auf die Ergebnisse der Wall Street vom Vortag. Nach Daten zur US-Konsumstimmung und unerwartet starke Quartalszahlen beim Sportartikel-Riesen Nike hatten sowohl die US-Märkte als auch die europäischen Börsen am Mittwoch um mindestens 1,5 Prozent zugelegt. Dennoch sei mit Blick auf die Inflation und die Zinspolitik der Notenbanken kein langfristiger Trend zu erkennen. „Die Überzeugung der Anleger ist sehr gering. Die einzige Überzeugung ist, dass es eine Rezession geben wird.“

Konjunkturzahlen aus den USA schürten zudem die Sorgen der Anleger. Die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stieg weniger schnell an als erwartet. Die Daten geben Auskunft über die Abkühlung des Arbeitsmarktes und deuten damit auch auf künftigen Schritte der US-Notenbank hin. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Ansteig der Anträge auf 222.000 gerechnet, die Zahl blieb jedoch im Vergleich zur Vorwoche kaum verändert und lag bei 216.000. 

ÖLPREIS WEGEN KÄLTEWELLE IN DEN USA TEURER 

Derweil trieb eine Kältewelle in den USA die Ölpreise an. Die US-Sorte WTI und die Nordsee-Sorte Brent stiegen um jeweils knapp einen Prozent auf 78,93 beziehungsweise 82,78 Dollar pro Barrel (159 Liter). Das spiegelte sich auch in den Kursen der Energieunternehmen wider. Der Index für den europäischen Energiesektor.SXEP stieg um knapp einen Prozent. Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV zog etwa 2,2 Prozent an. Auch RWE, Siemens Energy, BP, Shell und Total Energies stiegen um bis zu 1,3 Prozent.

RHEINMETALL WILL PUMA-PANZER INSTAND SETZEN – AKTIE ZIEHT AN

Bei den Einzelwerten war Rheinmetall 3,5 Prozent im Plus bei 193,25 Euro. Der Hersteller der defekten Puma-Schützenpanzer der Bundeswehr will die Fahrzeuge in den nächsten zwei bis drei Wochen instand setzen. Es würden unter anderem im Werk Unterlüß die Panzer untersucht, teilte der Konzern am Mittwochabend mit.

Metro rückte um 1,9 Prozent auf 8,92 Euro vor. Der Großhandelskonzern verkauft sein Geschäft in Indien an den indischen Reliance-Konzern. Die Transaktion, die im März 2023 abgeschlossen sein soll, bewertet Metro Indien mit einem Eigenkapitalwert von umgerechnet 300 Millionen Euro. Erwartet wird ein Transaktionsgewinn von 150 Millionen Euro.

Außerdem treibt die Ankündigung von Marktreformen in China US-notierte chinesische Unternehmen vorbörslich an. Die E-Retailer Alibaba, JD.com und Pinduoduo steigen zwischen zwei und 2,5 Prozent. Der Suchmaschinen-Betreiber Baidu klettert um zwei Prozent und der Musik-Streaming-Anbieter Tencent zieht 1,2 Prozent an. Chinas Wertpapieraufsichtsbehörde hat künftige Neuregelungen für Offshore-Börsengänge und die Zusammenarbeit mit anderen Kapitalmärkten bekannt gegeben.

Europas Anleger kurz vor Weihnachten auf Richtungssuche

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von mostafa meraji auf Pixabay

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