Samstag, Mai 4, 2024
StartBörseEuropas Anleger bleiben skeptisch - Inflation belastet

Europas Anleger bleiben skeptisch – Inflation belastet

Frankfurt, 20. Okt – Die Unsicherheit über die weiteren Konjunkturaussichten hat Europas Anleger am Donnerstag umgetrieben. Der Dax gab bis zum Nachmittag 0,3 Prozent auf 12.705 Punkte nach, der EuroStoxx50 trat bei 3473 Zählern auf der Stelle. Gestützt auf positive Ausblicke von IBM und AT&T lagen die US-Indizes vorbörslich leicht im Plus. Für lange Gesichter bei den Investoren sorgte der Elektroauto-Pionier Tesla, der sein Ziel von 50 Prozent Absatzplus im Gesamtjahr wohl knapp verfehlen wird. Die Aktien sackten vorbörslich um rund sechs Prozent ab.

Sorge bereitete den Anlegern insgesamt die anhaltende Teuerung. So legten die deutschen Erzeugerpreise wegen explodierender Energiepreise um durchschnittlich 45,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. „Der weiterhin hohe Inflationsdruck lässt die Anleger an einer baldigen Pause im Zinserhöhungszyklus zweifeln“, sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst vom Handelshaus CMC Markets. Nur die türkische Notenbank schwimmt weiter gegen den Strom und senkte die Zinsen trotz Mega-Inflation, was die türkische Lira erneut schwächte. Auch der japanische Yen wertete angesichts der Nullzinsen im Land weiter ab. 

ZINSERWARTUNGEN UND BOND-RENDITEN ZIEHEN WEITER AN 

Die steigenden Renditen am US-Anleihemarkt wirkten als Bremsklotz für die Aktienmärkte, sagte Stanzl. Die Verzinsung der zehnjährigen Treasuries erklomm ein frisches 14-Jahres-Hoch. Auch an den europäischen Bondmärkten warfen die Anleger in Erwartung weiterer Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank Anleihen aus den Depots. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen stieg im Gegenzug um achteinhalb Basispunkte auf 2,453 Prozent und stand so hoch wie seit August 2011 nicht mehr.

An den Rohstoffmärkten zogen die Ölpreise an. Ein Fass der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,6 Prozent auf 93,94 Dollar. Für Erleichterung sorgte ein Medienbericht, wonach China seine Quarantäne-Regeln für Besucher lockern könnte. Der weltweit größte Rohölimporteur gibt zur Pandemie-Eindämmung strenge COVID-19-Beschränkungen vor, was die Konjunktur bremst und die Nachfrage nach Kraftstoff senkt.

K+S BEKOMMT RÜCKENWIND VON YARA

Kurseinbrüche bei Nokia und Ericsson in Folge enttäuschender Zahlen sorgten im Telekommunikations-Sektor für schlechte Stimmung. Die Nokia-Aktien verloren 6,7 Prozent, Ericsson-Papiere stürzten um 14,7 Prozent ab. Beide Telekom-Ausrüster kämpfen trotz einer robusten Nachfrage mit sinkenden Gewinnmargen und verdienten weniger als von Analysten erwartet.

Aktien der Deutschen Börse sackten trotz hochgeschraubter Jahresziele um mehr als zwei Prozent ab. „Da hatten wohl einige auf eine deutlichere Anhebung der Prognosen gehofft, aber das Unternehmen geht nur schrittweise nach oben“, sagte ein Börsianer zu den Zahlen des Börsenbetreibers.

Die geplante Sonderdividende von Yara erfreute hingegen die Anleger. Die Aktien des norwegischen Düngemittelherstellers sprangen um 6,8 Prozent nach oben. Das lieferte auch den Titeln des deutschen Rivalen K+S Rückenwind, die fünf Prozent zulegten und stärkster Wert im Nebenwerteindex MDax waren.

Europas Anleger bleiben skeptisch – Inflation belastet

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

Tipp: Dividenden ausländischer Aktien werden doppelt besteuert, 
dieses Finanztool erledigt Deine Rückerstattung

Anzeigen

Neueste Beiträge

Das könnte dir auch gefallen!

Erhalte ab sofort alle wichtigen Nachrichten des Tages um 19 Uhr kostenlos per eMail in dein Postfach!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.