Brüssel/Vilnius, 03. Mrz (Reuters) – Die Europäische Union bereitet weitere Sanktionen im Zuge des Kriegs in der Ukraine vor. Auch Belarus als enger Verbündeter Russlands könne vom internationalen Zahlungssystem Swift abgeschnitten werden, sagte ein EU-Vertreter am Donnerstag. Allerdings spiele Swift für Banken in Belarus nicht so eine wichtige Rolle wie für Transaktionen in Russland.
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der Westen zahlreiche Sanktionen verhängt. Sieben russische Banken sollen von Swift ausgeschlossen werden. Zu den Instituten gehört die VTB Bank, die zweitgrößte des Landes.
Nicht auf der EU-Liste finden sich aber die Sberbank – die Nummer eins in Russland – sowie die Gazprombank. Über sie werden die meisten der Öl- und Gaslieferungen Russlands abgewickelt, auf die Europa trotz des Kriegs nicht verzichten will. Großbritanniens Außenministerin Liz Truss sagte bei einem Besuch in Litauen, kein russisches Geldhaus sollte mehr Zugang zu Swift haben. „Wir müssen weitergehen.“
Die europäischen Finanzminister hatten am Mittwochabend zudem angekündigt, Schlupflöcher schließen zu wollen, etwa bei Kryptowährungen. Diese sollen zu den Sanktionen hinzugefügt werden. Seit Ausbruch des Krieges haben sie mehr als zehn Prozent zugelegt, während Investoren aus anderen riskanten Anlagen flohen. Börsianer machten dafür gestiegenes Interesse russischer Anleger verantwortlich.
Insidern zufolge wenden sich russische Unternehmen verstärkt an chinesische Banken. „In den letzten paar Tagen haben uns 200 bis 300 Unternehmen kontaktiert, um neue Konten zu eröffnen“, sagte eine Person, die in Moskau für eine chinesische Staatsbank arbeitet, aber anonym bleiben wollte. Dies könnte bald zu stärkeren Yuan-Transaktionen führen.
EU erwägt auch Sanktionen gegen Banken in Belarus
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto und Foto: Symbolfoto
Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.