Donnerstag, Dezember 19, 2024
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Entsetzen nach Amoklauf in Texas – Mindestens 19 Kinder tot

Uvalde, 25. Mai (Reuters) – Der schlimmste Amoklauf an einer Schule seit fast einem Jahrzehnt hat in den USA Entsetzen ausgelöst. Mindestens 19 Kinder und zwei Lehrer wurden am Dienstag nach Behördenangaben an einer Grundschule im Bundesstaat Texas getötet. Die genaue Zahl der Verletzten war zunächst unklar. Präsident Joe Biden rief das Land auf, zusammenzustehen und sich gegen die Waffenlobby zu verbünden. „Wir müssen handeln“, erklärte der Demokrat, ohne konkrete Maßnahmen zu nennen. Versuche, die Waffengesetze in den USA zu verschärfen, sind in der Vergangenheit an der mächtigen Waffenlobby und den Republikanern im Kongress gescheitert, die auf die Verfassung verweisen. In den USA finden im November Kongresswahlen statt.

Der 18-jährige mutmaßliche Täter schoss den Behörden zufolge zunächst auf seine Großmutter, die schwer verletzt überlebte. Der Schütze sei dann per Auto geflüchtet und zur Robb-Grundschule in der Kleinstadt Uvalde 130 Kilometer westlich von San Antonio gefahren. Dort sei er in die Schule gestürmt und habe das Feuer eröffnet, bis er offenbar von der Polizei getötet wurde. Über das Motiv des Schützen war zunächst nichts bekannt, die Behörden gingen von einem Einzeltäter aus. Der Gouverneur des Bundesstaates, Greg Abbott, sagte, der Täter sei offenbar durch Polizisten getötet worden. Zwei Beamte seien bei dem Einsatz verletzt worden, allerdings nur leicht. Abbott sprach von einer schrecklichen und unbegreiflichen Tat. 

Bundeskanzler Olaf Scholz sprach von einem unvorstellbarem Massaker, für das es kaum Worte gebe. „Unsere Gedanken sind bei den Verletzten“, schrieb er auf Twitter.

JAHRESTAGUNG DER NRA IN HOUSTON STEHT BEVOR

Mindestens zwei texanische Republikaner forderten als Reaktion auf den Angriff, Lehrer zu bewaffnen. Zudem müsse die Sicherheit an Schulen verschärft werden. „Fakt ist, dass wir nicht die Ressourcen haben, um an jeder Schule Polizisten einzusetzen“, sagte der Justizminister von Texas, Ken Paxton, dem Sender Fox News. Es gebe keine perfekte Lösung. Auch Paxton steht im November zur Wiederwahl, da der Kabinettsposten in Texas von den Wählern bestimmt wird. Ab Freitag soll die Jahrestagung der Waffenlobby NRA im texanischen Houston stattfinden. Dort sollen unter anderem neben Abbott auch die einflussreichen Senatoren Ted Cruz und John Cornyn sprechen. 

In der betroffenen Kommune in Texas leben etwa 16.000 Menschen, von denen knapp 80 Prozent lateinamerikanischer Herkunft sind. Schusswaffenangriffe mit zahlreichen Opfern sind in den USA fast an der Tagesordnung. Die Nichtregierungsorganisation Gun Violence Archive hat in diesem Jahr bislang mehr als 200 sogenannte „mass shootings“ verzeichnet, bei denen vier oder mehr Menschen verletzt oder getötet wurden. Zuletzt starben zehn Menschen in Buffalo im US-Bundesstaat New York, in einer überwiegend schwarzen Nachbarschaft.

Sicherheitsbehörden werfen einem 18-Jährigen vor, dort in einem Lebensmittelgeschäft aus rassistischen Gründen mit einem Sturmgewehr das Feuer eröffnet zu haben. An einer US-Schule wurden zuletzt im Dezember 2012 mehr Menschen getötet. Damals waren es 26 Personen – darunter 20 Kinder – an der Sandy Hook Grundschule im Bundesstaat Connecticut.

Entsetzen nach Amoklauf in Texas – Mindestens 19 Kinder tot

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Titelfoto: Symbolfoto

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