Donnerstag, April 25, 2024
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Energiepreise schlagen bei HeidelbergCement ins Kontor

Frankfurt, 28. Jul (Reuters) – Der Baustoffriese HeidelbergCement kämpft mit Preiserhöhungen gegen den massiven Anstieg der Energiekosten. Das erste Halbjahr sei hier geradezu „wild“ gewesen mit einem Anstieg der Energieausgaben um 60 Prozent oder eine halbe Milliarde Euro, erklärte Konzernchef Dominik von Achten am Donnerstag. Den Produzenten von Zement, Beton, Asphalt, Sand und Kies treffen vor allem höhere Strom- und Spritpreise.

Gasknappheit im Zuge des Ukraine-Krieges spielt dagegen nur indirekt über die Stromerzeugung eine Rolle. Mit zusätzlichen Preiserhöhungen über die sonst üblichen zwei Prozent im Jahr hinaus will von Achten zwei Milliarden Euro im Gesamtjahr hereinholen. „So etwas hat es in den letzten 50 Jahren nicht gegeben“, sagte er. Rund 800 Millionen Euro davon seien schon geschafft, mit Abnehmern würden schon seit rund einem Jahr höhere Preise ausgehandelt.

Da neben Energie auch Rohstoffe und Fracht teurer werden, senkte der Dax-Konzern seine Gewinnprognose für 2022. Das Betriebsergebnis soll nun leicht, also prozentual einstellig gegenüber dem starken Vorjahr sinken. Ursprünglich hatten die Kurpfälzer mit einem leichten Plus gerechnet. Beim Umsatz werde weiterhin ein starker Anstieg erwartet – dank Preiserhöhungen, denn der Absatz sank bei allen Produktgruppen im ersten Halbjahr.

Die Baukonjunktur kühlt sich nach Einschätzung von Achtens im Wohnungsbau ab. Dieses Geschäft mache aber nur ein Drittel bei HeidelbergCement aus. Zwei Drittel verdient das Unternehmen mit staatlichen Infrastrukturprojekten. Pläne dazu in Australien, Amerika und Europa würden langsamer umgesetzt als früher erwartet, doch das käme nun in Fahrt. „Wir erwarten eine Nachfragestimulierung auf der Infrastrukturseite im zweiten Halbjahr.“ Auch der gewerbliche Bau sei weiterhin stabil.

Von April bis Juni schrumpfte das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen bei geringerem Absatz an Baustoffen um 5,7 Prozent auf vergleichbarer Basis auf 1,13 Milliarden Euro. Und das, obwohl der Umsatz von HeidelbergCement dank Preiserhöhungen um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 5,5 Milliarden Euro anstieg. Der weltweit zweitgrößte Zementhersteller schnitt damit besser ab, als von Analysten erwartet.

Mit der Konjunktureintrübung in Europa konnten die Kurpfälzer im ersten Halbjahr weniger Zement, Beton, Asphalt, Sand und Kies absetzen. Rivale Holcim aus der Schweiz fuhr dagegen im ersten Halbjahr ein Rekordergebnis ein dank eines starken Nordamerika-Geschäfts und dem Geschäft mit Bedachungen und Dämmstoffen. Bei HeidelbergCement sank der Überschuss von Januar bis Juni hingegen um gut ein Viertel auf 597 Millionen Euro. 

Energiepreise schlagen bei HeidelbergCement ins Kontor

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Titelfoto: Symbolfoto

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