Zürich, 21. Apr (Reuters) – Der Elektrotechnikkonzern ABB prüft einen kompletten Ausstieg aus dem russischen Markt. ABB werden voraussichtlich im Verlauf des Sommers entscheiden, ob das Unternehmen das Land verlasse, erklärte Konzernchef Björn Rosengren am Donnerstag auf einer Telefonkonferenz.
Kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hatte ABB die Annahme von neuen Aufträgen ausgesetzt und die Mitarbeiter bei Lohnfortzahlung für drei Monaten nach Hause geschickt. „Je näher wir dem Ende der Frist von drei Monaten kommen, desto eher müssen wir eine Entscheidung treffen“, sagte Rosengren. „Aus meiner Sicht sieht es nicht sehr vielversprechend aus.“
ABB erwirtschaftete 2021 ein bis zwei Prozent des Konzernumsatzes in Russland. ABB beschäftige in Russland rund 750 Personen und betreibe eine Fabrik für elektrische Komponenten, die gegenwärtig allerdings geschlossen sei. Bei einer geringen Zahl von Aufträgen sei der Konzern aber rechtlich verpflichtet, diese abzuschließen. Komme ABB dieser Verpflichtung nicht nach, gefährde das Unternehmen die Mitarbeiter und sich selbst. „Die Mehrheit der Mitarbeiter ist immer noch zu Hause und Aktivität in Russland ist zur Zeit sehr, sehr begrenzt“, sagte der Konzernchef.
Elektrokonzern ABB will im Sommer über Russland-Ausstieg entscheiden
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.