Donnerstag, November 14, 2024
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Drogenreport 2024 enthüllt Gefahren: Entscheidungsexpertin Dr. Johanna Dahm warnt

Das große Tabu in der Führungsetage: Sucht schmälert Entscheidungskompetenz

Die Vielfalt und Komplexität der Herausforderungen, denen Führungskräfte gegenüberstehen, ist immens. Immer mehr Chefs neigen dazu, auf Alkohol, Medikamente, Stimulanzien und kognitive Enhancer zurückzugreifen. Es ist jedoch nur wenigen bewusst, dass diese Mittel ihre Fähigkeit zur Entscheidungsfindung, ihre Führungskompetenz und den Ruf des Unternehmens ernsthaft gefährden können.

Dieses Phänomen – weit entfernt von der medialen Aufmerksamkeit, die Prominenten, Sportlern und Politikern zuteilwird – wird nicht nur tabuisiert sondern in der Unternehmensanteilen Drogenpolitik und -Prävention systematisch ausgeblendet – ein ernstzunehmender Fehler, der in eine mehrfache Krise führt, weiß Entscheidungsexpertin Dr. Johanna Dahm. Zusammen mit Ärzten und Sucht-Beratern und auch Betroffenen hat sie das Problem nun systematisch erforscht und in ihrem „Drogenreport 2024“ veröffentlicht.

Drogenreport 2024: Neue Erkenntnisse zu Schlafmangel und Langeweile

Die Anfälligkeit von Entscheidungsträgern für Drogenmissbrauch ist nicht nur gut dokumentiert, sondern auch alarmierend. 59% greifen aus Schlafmangel zum Glas, Faktoren wie die systematische Selbstüberschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und der Druck, ständig Höchstleistungen zu erbringen, sind treibende Kräfte hinter diesem Trend. 1 von 10 Männern hat sich schon an Glücksspielen versucht, die meisten der 4,5 Millionen Sportwetten-Süchtigen geben als. ursprüngliche Motivation für Glücksspielsucht Langeweile oder einen Zustand des Bore-Outs im Job an, was die Vielschichtigkeit des Problems unterstreicht.

Drogenreport 2024: Rückfall bei Führungskräften – hohe Kosten drohen

Die Folgen des Substanzmissbrauchs sind weitreichend und beeinträchtigen die Entscheidungsfindung, Führung, Kommunikation und die operative Arbeit signifikant. Mit einer Rückfallquote von 71% für Führungskräfte im Vergleich zu 60% bei Nicht-Führungskräften wird das Ausmaß der Krise deutlich. Darüber hinaus verursacht der Konsum von Drogen und die daraus resultierenden Verhaltensänderungen erhebliche Kosten für die Gesellschaft – geschätzte 40 Milliarden Euro pro Jahr in Deutschland allein, wobei ein Großteil dieser Kosten auf das Verhalten von Männern zurückzuführen ist. Diese Statistik spiegelt auch die geschlechtsspezifische Natur der Sucht wider, mit einem überwältigenden Anteil von 85% männlichen Betroffenen.

Aufklärung in Unternehmen: Johanna Dahms dringender Appell

Laut Johanna Dahm sind Aufklärung und transparente Auseinandersetzung innerhalb der jeweiligen Unternehmenskultur dringend überfällig. Ebenso plädiert sie für die Untersuchung von Entscheidungsfindungsprozessen: „Ob Mobbing oder sexuelle Übergriffe, oder auch einfach die aufgeschobenen Entscheidungen, die in Talkshows diskutiert werden bis hin zum verbrannten Geld, dass dann in den Medien Schlagzeilen macht – wir müssen hinterfragen, unter welchen Umständen und Bedingungen die Entscheidungen getroffen wurden“. Johanna Dahm kennt die Dynamiken von Aussendiensttagungen, sie arbeitet gerade auch mit weiblichen Entscheidern, die sich von den Gelagen ihrer männlichen Kollegen diskutieren. „ hier liegen die eigentlichen Gründe, warum Frauen in der Chefetage oder als Vorstand scheitern, weil sie hinter verschlossenen Türen die Rituale nicht mit zelebrieren wollen, die unter Männern zu lange Zeit als geheime Erfolgsfaktoren gegolten haben“, so Dahm.

Drogenreport 2024: Früher Cannabis-Konsum begünstigt Psychosen

Ein weiteres besorgniserregendes Detail ist das erhöhte Risiko einer Psychose durch Erstkonsum von Substanzen vor dem 18. Lebensjahr, was die Wichtigkeit einer frühzeitigen Prävention und Intervention unterstreicht. Gleiches gilt für die Auszubildenden und Abiturienten, die zu 25 % ihren Abschluss nur noch unter Zuhilfenahme von Substanzen machen können, weil sie dem Leistungsdruck und der Prüfungsangst nicht mehr standhalten können. Zudem muss das Klischee des Monokonsums revidiert werden, da in Wirklichkeit oft eine Kombination verschiedener Suchtmittel, z.B. Tabletten in Verbindung mit Alkohol, konsumiert wird. Ebenso wenig gerechtfertigt ist das Vorurteil, dass spezielle Drogen wie zum Beispiel Kokain, nur in spezifischen Branchen wie etwa der Finanzbranche vorzufinden seien. Berufsvertreter aller Branchen konsumieren tatsächlich alle im Handel zu erwerbenden Suchtmittel, je nach Einstieg und Verfügbarkeit. Tatsächlich unterstützen beziehungsweise decken manche Sektoren sogar den Vollzug als eine Art offenes Geheimnis.

Drogenreport 2024: Neue Personalstrategien dringend nötig!

Es muss ein offener Dialog über die Gefahren des Substanzmissbrauchs und dessen Auswirkungen auf die Entscheidungskompetenz geführt werden. Gleichzeitig müssen Unternehmen ihre Personalentwicklungsstrategien anpassen, um den zunehmenden Herausforderungen durch VUKA und den veränderten Konsumgewohnheiten gerecht zu werden.

„Spirituosenhersteller forschen bereits an Konsumgütern, die keinen Alkohol mehr enthalten, aber eine vorübergehend gleiche Wirkung haben. D.h.: abends ausgelassen feiern, tagsüber stocknüchtern. Ohne Abhängigkeit. So muss die Zukunft sein!“ plädiert Dahm. Sie weiß, dass Entscheidungen schon jetzt durch die künstliche und generative Intelligenz kontrolliert und zu großen Teilen übernommen werden. Unsicherheitsfaktor dabei ist der Mensch: Fehltritte unter Substanz-Missbrauch werden dann umso schwerwiegender sein. Doch sollten Firmen auch die Attraktivität der Sucht wahrnehmen. Dahm: „Gerade beim Wetten geht es nicht nur um die Hoffnung auf materiellen Gewinn, sondern paradoxerweise auch um die materiellen Verluste, die oftmals die unmittelbare „Belohnung“ für schnelle Entscheidungen darstellen. Im Gegensatz zum Berufsalltag bieten Glücksspiele ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Team, die Hoffnung auf Erfolg und vor allem das unmittelbare Feedback auf Entscheidungen. Diese Faktoren stellen große Suchtmotive dar, die durch den starken Kontrast zum Berufsleben noch verstärkt werden“.

Hirndoping: Wenn Erfolg blind macht

Ein besonderer Fokus sollte auf dem Erkennen und Akzeptieren persönlicher Grenzen liegen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass mit der Hilfe von Beruhigungsmitteln oder sogenanntem Hirndoping Entscheidungen völlig anders ausfallen: Risiken werden anders eingeschätzt, kurzfristige Erfolge werden langfristigen vorgezogen, ethische Grenzen und sogar eigene Zusagen nicht mehr eingehalten. Potenziert wird dieses Verhalten durch „Rottung“: „Kommen mehrere Konsumenten in einem Meeting zusammen, stacheln sie sich in ihren Absichten an. So mutiert ein kleines Invest schnell zur Milliarden-Transaktion, während der 5-Jahres-Plan als langweilig und zu wenig innovativ abgestempelt wird.

Die Bewältigung dieser verborgenen Süchte am Arbeitsplatz ist eine gemeinsame Aufgabe. Sie erfordert den Einsatz von Führungskräften, HR-Experten und Gesundheitsfachleuten, um eine Kultur der Fürsorge, Prävention und Unterstützung zu fördern. Nur durch einen offenen Umgang mit diesen Themen, die Bereitstellung von Ressourcen für Betroffene und die Förderung eines gesunden Arbeitsumfeldes können Unternehmen die Entscheidungskompetenz ihrer Führungskräfte sichern und somit auch ihre eigene Zukunftsfähigkeit gewährleisten. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass Unternehmen in ihre Personalentwicklungsprogramme investieren, um ein Bewusstsein für die Risiken der Gesundheitsversorgung und Suchtprävention zu schaffen und Führungskräfte in der Entwicklung von Fähigkeiten zur Stressbewältigung und Entscheidungsfindung zu unterstützen. Dies umfasst auch die Bereitstellung von Ressourcen und Unterstützungsangeboten für diejenigen, die bereits von Sucht betroffen sind.

Drogenreport 2024: Regierung in der Pflicht – 4,5 Mio. spielsüchtig – Handeln nötig!

Neben den bereits diskutierten Suchtformen, wie Drogen- und Alkoholmissbrauch, tritt die Wettspielsucht als eine weitere ernstzunehmende Bedrohung für die Entscheidungskompetenz von Führungskräften hervor. Ursprünglich um der Monotonie und Bürokratischen des Arbeitsalltags zu entfliehen, sind inzwischen 4,5 Millionen Personen von dieser Sucht betroffen. Die Glücksspielindustrie zeigt ein starkes Wachstum und verfolgt das ambitionierte Ziel, bis 2030 jeden zweiten Erwachsenen in Deutschland zu erreichen. Hier sieht Dahm Handlungs- und Aufklärungsbedarf, um dem wachsenden Trend entgegenzuwirken.

Bild:Entscheidungsexpertin Dr. Johanna Dahm Copyright: Philipp Kirschner

Quelle:JANE UHLIG PR | Agentur für Content Kommunikation & Publikationswesen

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