London/Frankfurt, 27. Jan (Reuters) – Das Umsatzwachstum des britischen Schuhherstellers Dr.Martens hat im abgelaufenen Quartal an Fahrt verloren. Die Anleger gaben der Firma, die bekannt ist für ihre derben Boots mit der gelben Naht, postwendend die Quittung: Die Aktien rutschten am Donnerstag um bis zu 17 Prozent ab auf ein Rekordtief von 266,60 Pence. Bei ihrem Börsendebüt vor einem Jahr in London hatten die Papiere noch 370 Pence gekostet, ein Minus von fast 30 Prozent.
Dabei war der Umsatz im dritten Geschäftsquartal (per Ende Dezember) um elf Prozent auf 307 Millionen Pfund gestiegen, wie der Hersteller von Docs-Schuhen mitteilte.
Aber Börsianer hatten offenbar mehr erwartet. Im ersten Halbjahr hatte der Umsatz noch um 16 Prozent zugelegt. Dr.Martens habe sich wegen der höheren Margen auf den Verkauf direkt an die Kunden konzentriert, etwa in eigenen Geschäften oder über die eigene Website.
Hier sei der Umsatz um 33 Prozent geklettert. So wurden etwa elf neue Läden in dem Quartal eröffnet. Im Großhandelsgeschäft fiel der Umsatz dagegen um 14 Prozent. Die Waren seien bevorzugt an die eigenen Vertriebskanäle gegangen und nicht an andere Händler, da die Corona-Pandemie Auswirkungen auf Produktion und Lieferung gehabt habe.
Für das Gesamtjahr zeigte sich der Schuhhersteller optimistisch, die Markterwartungen zu erreichen, vorausgesetzt es gebe keine deutlichen Belastungen durch die Corona-Pandemie. Für das erste volle Geschäftsjahr als börsennotierte Firma rechnen Analysten mit einem Kerngewinn von 257,3 Millionen Pfund nach 224,2 Millionen im Jahr zuvor.
Erst kürzlich hatte der größte Aktionär von Dr.Martens, der Finanzinvestor Permira, seinen Anteil um 6,5 Prozent auf 36,4 Prozent reduziert.
Dr. Martens enttäuscht Anleger mit Umsatzwachstum – Aktie auf Rekordtief
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