Mittwoch, Mai 8, 2024
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Direkt in mehr soziale Gerechtigkeit investieren 

  • Soziale Themen rücken stärker in den Fokus der Anleger*innen
  • Medienunternehmen wie Netflix und Spotify bieten unterrepräsentierten Gruppen mehr Sichtbarkeit
  • Bright Horizons, Centene Corporation und Össur sind als soziale Vorreiter-Unternehmen neu im Inyova-Universum

Inyova Impact Investing bietet als auf Nachhaltigkeit ausgerichteter Robo-Advisor ein zusätzliches Auswahlkriterium im Hinblick auf soziale Gerechtigkeit an, das über Bildung und Gesundheit hinausgeht. Mit dem neuen Handabdruckthema[1] „Social Justice“ können Impact-Investor*innen künftig Unternehmen in ihr Anlageportfolio wählen, die hinsichtlich gesellschaftlich fairer und gerechter Verteilung von Ressourcen, Chancen und Privilegien eine Vorreiterrolle einnehmen. Dazu zählen Firmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen zur Förderung der Vielfalt beitragen, indem sie Chancengleichheit gewährleisten und/oder den gesellschaftlichen Zugang und die Sichtbarkeit unterrepräsentierter Gruppen verbessern.

„Während sich die Klimakrise verschärft, nehmen die Ungleichheiten bei Vermögen und Einkommen weltweit und innerhalb der Länder zu. Umwelt- und Sozialthemen sind eng miteinander verwoben, dennoch liegt der Schwerpunkt noch zu oft auf Umweltproblemen. Die Klimakrise kann aber nicht gelöst werden, ohne die sozialen Faktoren dabei zu berücksichtigen“, erklärt Andreas von Angerer, Head of Impact bei Inyova.

Zentral für die Repräsentation und Sichtbarkeit unterrepräsentierter Gruppen sind Medienunternehmen wie Netflix und Spotify. Laut einer Studie der USC Annenberg Inclusion Initiative spielen in mehr als der Hälfte der Filme und Serien von Netflix Mädchen oder Frauen die Hauptrollen. Netflix hat im Vergleich zu anderen Streaming-Diensten auch die höchste Anzahl von LGBTQ-Hauptdarsteller*innen in ihren Eigenproduktionen.

Das EQUAL Global Music Program von Spotify zielt darauf ab, die Arbeit von weiblichen Musikschaffenden zu fördern, die in den Charts sowie als Songwriterinnen und Produzentinnen stark unterrepräsentiert sind. Im Rahmen des EQUAL-Programms wird jeden Monat eine Künstlerin auf der Titelseite ihrer jeweiligen lokalen Playlist vorgestellt und erhält zusätzlich Werbung in Form von Plakaten, Werbebannern und Videos in den sozialen Medien.

Vorreiter für mehr soziale Gerechtigkeit sind auch Unternehmen, die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen für unterversorgte und einkommensschwache Bevölkerungsgruppen anbieten. Die Centene Corporation ist ein multinationales Gesundheitsunternehmen, das Programme und Dienstleistungen für unterversicherte und nicht versicherte Personen in den USA anbietet.

Ein erheblicher Teil der Produkte (etwa 67 % im Jahr 2020) zielt auf einkommensschwache Gruppen ab und trägt somit zur Linderung der Armut bei. Auch die Erste Group Bank in Österreich bietet neben ihrem Kerngeschäft verschiedene soziale Investitionsprogramme an, z. B. Mikrokredite mit niedrigen und fixen Zinssätzen, die kleineren Familienbetrieben einen risikoarmen Start in die Selbstständigkeit ermöglichen.

Weitere Unternehmen, die durch ihre Produkte einen Beitrag zum Thema „Social Justice“ leisten, sind zum Beispiel Hersteller von Hilfstechnologien und -geräten, die einen vereinfachten Zugang und mehr gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen oder auch Kinderbetreuungseinrichtungen zur Förderung der Unabhängigkeit und Selbstbestimmung von Frauen. Össur ist ein weltweit tätiges Orthopädie-Unternehmen aus Island, das sich mit dem Design, der Entwicklung, der Herstellung und dem Verkauf von nicht-invasiven orthopädischen Produkten beschäftigt.

Durch prothetische Lösungen trägt Össur dazu bei, die Mobilität von Patienten wiederherzustellen und ihnen zu ermöglichen, trotz einer Behinderung ihre normalen Aktivitäten wieder aufzunehmen. Bright Horizons aus den USA bietet Kinderbetreuungs- und Früherziehungsdienste und ergänzende Pflegeangebote für Familienangehörige. Die Betreuungsdienste des Unternehmens unterstützen somit den Gleichstellungsaspekt, da sie es Eltern ermöglichen, an der Arbeitswelt teilzunehmen und berufliche sowie familiäre Anforderungen besser zu vereinbaren.

Mit dem neuen Kriterium unterstützt Inyova die Ziele internationaler Rahmenwerke zur Förderung von sozialer Gerechtigkeit und reagiert gleichzeitig auf den Wunsch von Investor*innen und Anleger*innen, das Thema stärker in den Fokus zu rücken. „Menschenrechte und die Klimakrise sind eng miteinander verbunden.

Dürren, Überflutungen, Hitze und andere Ereignisse, welche durch den Klimawandel massiv zunehmen, haben einen enorm großen Einfluss auf Menschen und ihre Rechte – zum Beispiel auf die Ernährungssicherheit und Zugang zu sauberem Wasser“, erklärt Sabine Loetscher, Expertin Corporate Sustainability und Mitglied im 9-köpfigen Impact Expert Committee[2] (IEC). „Die großen Herausforderungen unserer Zeit können wir nur gemeinsam meistern.

Das bedeutet aber auch, dass alle Menschen den gleichen Zugang zu den entsprechenden Problemlösungs- und Innovationsprozessen erhalten müssen. Wir können es uns angesichts multipler Krisen nicht erlauben – und ökonomisch gesprochen, schlicht nicht leisten – auf Potentiale und Expertisen von weiten Teilen unserer Gesellschaft zu verzichten bzw. ihre Wirksamkeit abzuschwächen, indem wir uns damit abfinden, dass Teilhabe strukturell erschwert oder gar unmöglich gemacht wird”, ergänzt Kristina Jeromin, Geschäftsführerin beim Green and Sustainable Finance Cluster Germany und ebenfalls Mitglied im IEC.

So plant die EU die Entwicklung einer Sozialtaxonomie für Produkte und Dienstleistungen, die das Potenzial haben, essenzielle menschliche Bedürfnisse abzudecken oder bestimmten Zielgruppen eine grundlegende wirtschaftliche Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.

Direkt in mehr soziale Gerechtigkeit investieren 

Foto von Andreas von Angerer (Quelle: Inyova)

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