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Dialyse-Spezialist FMC will Rendite bis 2025 deutlich steigern

München, 19. Apr – Die neue Vorstandschefin Helen Giza will den Dialyse-SpezialistenFresenius Medical Care (FMC) bis 2025 wieder in die Spur bringen. Die operative Umsatzrendite soll sich in den kommenden drei Jahren auf 10 bis 14 (2022: 7,9) Prozent verbessern, wie Giza auf einem Kapitalmarkttag am Mittwoch ankündigte. Der größte Hebel dazu liegt in der Produkt-Sparte Care Enablement, die zuletzt kaum noch schwarze Zahlen schrieb. FMC war von der Corona-Pandemie, in der mehr Patienten starben als gewöhnlich und viele Behandlungen ausfielen, sowie vom Personalmangel in der Pflege hart getroffen worden. Jetzt nähere man sich wieder dem Niveau vor der Pandemie an. Von Randgeschäften, die nicht genügend Geld bringen, will sich Giza trennen.

„Mit den eingeleiteten Produktivitätssteigerungen ist das Unternehmen gut positioniert, um mit verbesserter operativer Auslastung von der erwarteten Erholung des Geschäfts zu profitieren“, hieß es in der Mitteilung. Für das laufende Jahr geht FMC aber noch von einer sinkenden Umsatzrendite aus. Der Konzern hatte im Herbst 2021 ein Sparprogramm aufgelegt und das Geschäft in die beiden Sparten „Care Enablement“ und „Care Delivery“, das vor allem in den USA betriebene Geschäft mit Dialysezentren, gegliedert. Die vorherige Finanzchefin Giza, die Ende 2022 an die Spitze von FMC gerückt war, hatte die Einsparziele bis 2025 zuletzt um 150 Millionen auf 650 Millionen Euro erhöht, jeweils knapp die Hälfte davon in der Verwaltung und in der Produkt-Sparte. „Wir sehen bereits die ersten Fortschritte unseres Turnaround-Plans“, sagte sie.

Giza steht unter Druck, weil der Vorstandschef der Mutter Fresenius, Michael Sen, FMC immer mehr als Bremsklotz für die Entwicklung des Gesundheitskonzerns sieht. Er will FMC nicht mehr voll bilanzieren, indem die Tochter von einer AG & Co KGaA in eine normale Aktiengesellschaft (AG) umgewandelt wird. „Wir lösen uns von Strukturen, die beide Unternehmen zuletzt daran gehindert haben, das Beste aus sich herauszuholen“, hatte er im Februar gesagt. An der Beteiligung von 32 Prozent will Sen aber vorerst festhalten.

Den größten Renditesprung fordert Giza von der kleineren Produkt-Sparte, deren bereinigte operative Marge von zuletzt 1,9 Prozent bis 2025 auf acht bis zwölf Prozent steigen soll. Sie macht 20 Prozent des Umsatzes aus. Sie sei besonders von der Inflation getroffen worden. Ansatzpunkte für eine Verbesserung sieht Giza hier bei Preisen und Vertragskonditionen, in der Beschaffung, der Straffung von Prozessen und in der Internationalisierung des Geschäfts.

In der dominierenden Sparte Care Delivery will FMC die Auslastung der Dialysezentren verbessern. Dazu soll auch deren Zahl reduziert werden. Rund 2500 der 4100 Zentren liegen in den USA. FMC will dort höhere Erstattungen der Krankenkassen durchsetzen. Außerhalb der USA will der Konzern an der Effizienz der Dialysezentren arbeiten. Insgesamt soll die operative Marge der Sparte von 9,5 Prozent im vergangenen Jahr auf 10 bis 14 Prozent steigen.

KONZENTRATION AUF DAS KERNGESCHÄFT

Im Beteiligungsportfolio der Sparte Care Enablement will Giza gründlich aufräumen und weniger Geld für die Forschung in diesen Bereichen ausgeben. „Schon ein paar davon stehen unter Beobachtung“, sagte sie. Einige würden wohl verkauft. Es komme auf die strategische Bedeutung für das Kerngeschäft und das Wachstumspotenzial an. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben für kommerziell nicht verwertbare Produkte würden abgeschrieben. Die Erlöse aus dem Verkauf von Randgeschäften sollen zum Abbau der hohen Verschuldung verwendet werden.

Auch die Rendite auf das investierte Kapital, zuletzt 3,3 Prozent, bezeichnete Giza als „unbefriedigend“. Sie soll bis 2025 verdoppelt werden.

Dialyse-Spezialist FMC will Rendite bis 2025 deutlich steigern

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von jkortenbosch0 auf Pixabay

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