UPDATE Paris, 23. Nov – Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat weltweit zum ersten Mal einen Menschen mit einer körperlichen Behinderung in ein Astronauten-Programm aufgenommen. Der ehemalige britische Paralympics-Sprinter John McFall sei zusammen mit weiteren 16 Kandidaten für eine Ausbildung für Flüge in den Weltraum ausgewählt worden, teilte die von 22 europäischen Ländern getragene ESA am Mittwoch mit. McFall werde an einer Studie teilnehmen, bei der es um die Voraussetzungen für die Teilnahme von Menschen mit Behinderungen an Einsätzen im Weltall gehe.
„Als Amputierter hätte ich nie gedacht, dass ich Astronaut werden könnte“, sagte McFall in einem Interview, das auf der ESA-Website veröffentlicht wurde. Im Alter von 19 Jahren war McFall nach einem Motorradunfall das rechte Bein amputiert worden. 2008 gewann er bei den Paralympischen Spielen in Peking die Bronzemedaille im 100-Meter-Lauf. Der jetzt 31 Jahre alte Arzt soll den ESA-Ingenieuren bei der Entwicklung von Geräten helfen, die auch Behinderten den Flug und die Arbeit im Weltraum ermöglichen. Damit solle auch das Bewerberfeld für künftige Weltraumfahrer vergrößert werden, teilte ESA mit.
Berlin/Paris, 23. Nov – Deutschland steuert für den Etat der Europäische Weltraumorganisation ESA künftig vier Milliarden Euro bei. Das gab Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt am Mittwoch nach dem ESA-Ministerrat in Paris bekannt. Die europäische Weltraumorganisation wird insgesamt 16,9 Milliarden Euro von ihren 22 Mitgliedsstaaten erhalten, sagte ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher. Frankreich wird dabei nach Aussagen von Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire 3,2 Milliarden Euro zahlen.
Die ESA hatte ursprünglich 18,5 Milliarden Euro zur Finanzierung von Raketenstarts, Satelliten und der europäischen Beteiligung an der Planetenforschung für den Zeitraum 2023-25 gefordert – auch mit Blick auf die hohen Ausgaben der USA, Chinas oder Indiens für Weltraumprogramme. Deutschland übernahm in Paris den Vorsitz im ESA-Rat von Frankreich und wird die nächste Konferenz 2025 in Deutschland ausrichten.
Zu den Schwerpunkten der deutschen Beteiligung zählten satellitengestützte Projekte für besseren Klimaschutz, mehr europäische Souveränität und eine Stärkung privater Raumfahrtaktivitäten mit neuen Geschäftsmodellen (New Space), teilte das Wirtschaftsministerium mit.
Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck, betonte, dass Deutschland auch bei der sogenannten astronautischen Raumfahrt weiterhin eine Führungsrolle innerhalb der ESA einnehmen werde. Die Bundesregierung werde den Weiterbetrieb der Internationalen Raumstation ISS und die Entwicklung eines robotischen, europäischen Mondlanders sicherstellen. „Zudem bleiben wir verlässlicher Kooperationspartner der Nasa im Artemis-Mondprogramm“, betonte Habeck. Anfang der Woche hatte es Irritationen gegeben, ob er eine deutsche Beteiligung an dem Nasa-Programm mitträgt, mit dem ab 2025 wieder Astronauten zum Mond geflogen werden sollen.
Deutschland gibt vier Milliarden Euro für ESA-Raumfahrtprogramme
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von WikiImages auf Pixabay
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