Donnerstag, März 28, 2024
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Deutsche Wirtschaft setzt „große Hoffnung“ in Treffen Scholz-Putin

Berlin, 14. Feb (Reuters) – Die deutsche Wirtschaft setzt auf eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts und warnt vor einem Abbruch der Beziehungen zu Russland. „Mit dem Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz und Wladimir Putin in Moskau verbinden die deutschen Unternehmen in Russland große Hoffnungen“, sagte der Präsident der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK), Rainer Seele, mit Blick auf das für Dienstag geplante Gespräch. „Der Konflikt rund um die Ukraine muss auf jeden Fall friedlich und mit den Mitteln der Diplomatie gelöst werden.“

Auch in den finstersten Zeiten des Kalten Krieges sei die deutsche Wirtschaft stets eine Brücke zur Sowjetunion gewesen. „Wohin soll es führen, wenn alle Kontakte abgebrochen und alle Projekte eingefroren werden, wie es manche leichtfertig fordern, ohne auf die Konsequenzen zu schauen“, sagte Seele. „Das beschert uns nicht weniger, sondern mehr Konfrontation.

“ Seele sprach sich im Gegenteil für eine Intensivierung der Kontakte aus: „In der gegenwärtigen Situation brauchen wir mehr und nicht weniger Städtepartnerschaften und Jugendaustausch, mehr gemeinsame Kulturveranstaltungen wie sie das Deutschlandjahr in Russland der deutschen und der russischen Regierung und das gegenwärtige Themenjahr ‚Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung‘ gewährleisten.“

Der AHK-Vorstandvorsitzende Matthias Schepp kritisierte die zur Jahreswende eingeführten medizinischen Zwangstests für in Russland arbeitende Ausländer. „Deutsche und ausländische Manager und Ingenieure werden zum Schaden des Investitionsklimas einem diskriminierenden und zeitaufwendigen Prozedere ausgesetzt und das obwohl sie in ihren Heimatländern für Investitionen in Russland werben“, sagte Schepp. Seit Januar müssten sich in Russland lebende Ausländer alle drei Monate einem Test auf Drogen, Syphilis und den allgemeinen Gesundheitszustand unterziehen, der auch Röntgenaufnahmen einschließt.

Die Regel gilt auch für Ehepartner und Kinder ab sechs Jahren. „Eine angedachte Verlängerung auf ein Jahr ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber nur ein Schritt“, erklärte Schepp. „Der Unmut unter Managern, Ingenieuren, Wissenschaftlern und Forschern wird groß bleiben. Die Regelung sollte ausgesetzt werden.“

Die Zahl der deutschen Unternehmen in Russland ist der AHK zufolge bereits 2021 um acht Prozent zurückgegangen. Insgesamt seien aktuell noch 3651 Firmen mit deutschem Kapital in Russland registriert.

Deutsche Wirtschaft setzt „große Hoffnung“ in Treffen Scholz-Putin

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