Donnerstag, Dezember 19, 2024
StartKIDeutsche Verbände und Kreative wollen schärfere Regulierung von ChatGPT & Co

Deutsche Verbände und Kreative wollen schärfere Regulierung von ChatGPT & Co

Brüssel/Berlin, 19. Apr – Gut 40 deutsche Verbände und Gewerkschaften fordern von der EU schärfere Regeln zur Vermeidung von Urheberverletzungen durch Künstliche Intelligenz (KI). „Wir fordern wirksame Regulierungsmaßnahmen, um den enormen Schaden abzuwenden, der entstehen kann, wenn generative KI auf europäischen Märkten in Verkehr gebracht wird“, heißt es am Mittwoch in einer Stellungnahme der Initiative Urheberrecht an die EU-Kommission, den Europäischen Rat und die EU-Parlamentarier. Das Bündnis vertritt die Interessen von rund 140.000 Urhebern, darunter etwa Schauspieler, Journalistinnen, Fotografen, Musiker, Autorinnen, Designer, Künstlerinnen und andere Vertreter der Kreativwirtschaft. 

Künstliche Intelligenz zeichnet sich dadurch aus, dass sie auf Grundlage umfangreicher Daten zu agieren oder reagieren lernt. Sogenannte generative KI nutzt dies zur Erstellung neuer Inhalte. So kann sie zum Beispiel anhand weniger Stichworte Texte oder Bilder erstellen. Die bekannteste generative KI ist der Chatbot ChatGPT, der von der Microsoft-Beteiligung OpenAI entwickelt wurde. 

„Generative KI muss im Zentrum jeder sinnvollen KI-Marktregulierung stehen“, betonen Verbände und Gewerkschaften. Der Output von KI-Systemen hänge vom Input ab, mit dem sie trainiert würden. Dazu gehörten Texte, Bilder, Videos und andere Materialien von Urhebern, Künstlerinnern und weiteren Rechteinhabern. „Unserer digitales Gesamtrepertoire dient dem Training von KI, oft ohne Genehmigung und unvergütet und nicht immer für legitime Zwecke“, heißt es kritisch. 

„Die ungefragte Nutzung des Trainingsmaterials, seine intransparente Verarbeitung und die absehbare Substitution der Quellen durch den Output generativer KI werfen grundsätzliche Fragen nach Verantwortung und Haftung wie auch Vergütung auf.“ Diese seien zu klären, „bevor der Schaden irreversibel ist“, mahnt die Initiative. Generative KI müsse entlang ihrer gesamten Entstehungskette reguliert werden.

Derweil werde auch beim Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der sieben mächtigsten westlichen Industriestaaten (G7) im Mai in Hiroshima das Thema ChatGPT beraten werden, sagte Japans Regierungschef Fumio Kishida laut Nachrichtenagentur Kyodo. „Es müssen internationale Regeln geschaffen werden“, wurde der Ministerpräsident zitiert.

Deutsche Verbände und Kreative wollen schärfere Regulierung von ChatGPT & Co

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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