Berlin, 28. Sep – Die deutsche Industrie drängt auf die schnelle Einführung eines digitalen Euros. Die Prüfung der Europäischen Zentralbank (EZB) dazu komme spät, sei aber zumindest zielführend, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier des Industrieverbandes BDI. „Aufgrund des teilweisen großen Vorsprungs anderer Zentralbanken droht Europa hier den Anschluss zu verlieren. Dies gilt insbesondere für die Nutzung durch Unternehmen, beispielsweise im Lieferkettenmanagement.“ Entscheidungen, die für die Industrie relevant seien, müssten zügig getroffen werden. „Zu groß ist die Gefahr, dass durch zu langes Abwarten Wettbewerbsnachteile entstünden, die nur schwer aufzuholen wären.“
Es wird erwartet, dass die EZB im Oktober 2023 eine Entscheidung zur Umsetzung des Vorhabens treffen wird. Laut BDI könnte ein E-Euro viele Digitalisierungsvorhaben von Unternehmen beschleunigen. Es müssten neben den Ansprüchen der Verbraucher daher auch die Bedürfnisse der Wirtschaft berücksichtigt werden. Weil viele Konzerne international im Wettbewerb etwa mit den USA oder China stünden, sei die Etablierung eines digitalen Euros unabdingbar. Die Hauptfunktion müsse sein, ein alternatives Zahlungsmittel zu etablieren, ohne dass dadurch die Stabilität des Finanzsystems gefährdet werde.
Deutsche Industrie pocht auf schnelle Einführung von digitalem Euro
Quelle: Reuters
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