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Deutsche haben in Pandemiejahren trotz Homeoffice weniger geheizt

Berlin, 26. Okt – In den Pandemiejahren 2020 und 2021 haben deutsche Haushalte trotz vermehrter Homeoffice-Arbeit weniger geheizt. Dies geht aus einer am Mittwoch vorgestellten Studie des Instituts DIW hervor. Die klimaschädlichen Kohlendioxid(CO2)-Emissionen sind demnach temperaturbereinigt um ein beziehungsweise drei Prozent gesunken. Zur Erreichung der Klimaziele hätten sie deutlich stärker zurückgehen müssen, wie aus dem sogenannten Wärmemonitor für die Jahre 2020 und 2021 hervorgeht, den das DIW Berlin auf Basis der Daten des Immobiliendienstleisters ista berechnet. Sie basieren auf den Heizkostenabrechnungen von circa 250.000 Mehrparteienhäusern in Deutschland.

„Der Rückgang des Heizenergiebedarfs in der Pandemie hat uns überrascht. Schließlich waren über beide Jahre die Menschen aufgrund von Homeoffice, Lockdowns und Kurzarbeit mehr zu Hause. Dennoch ist temperaturbereinigt rund ein Prozent weniger geheizt worden“, berichtet DIW-Ökonomin Franziska Schütze. Das ändere aber nichts an der Tatsache, dass der Gebäudesektor trotz eines leichten Rückgangs nach wie vor zu viel Kohlendioxid emittiere.

NEUE HERAUSFORDERUNG ENERGIEKRISE

In den vergangenen zehn Jahren sind die CO2-Emissionen in den untersuchten Zwei- und Mehrfamilienhäusern temperaturbereinigt um 7,3 Prozent zurückgegangen. Um die deutschen Klimaziele zu erfüllen, reicht der Rückgang aber nicht. Zur Erreichung der Sektorziele des Klimaschutzgesetzes für das Jahr 2030 wären im Gebäudebereich jährliche Emissionsminderungen von fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten nötig, was rund vier Prozent der Emissionen des Jahres 2020 entspricht. CO2 macht den Hauptanteil an den Treibhausgasen aus, die für die Erwärmung der Erdatmosphäre verantwortlich gemacht werden. Für die Statistik wird daher mit einer Vergleichsgröße, dem CO2-Äquivalent gerechnet.

Die Energiekrise erhöht nun den Druck, Heizenergie zu sparen. „Die hohen Heizkosten werden viele private Haushalte stark belasten. Zwar versucht die Regierung gegenzusteuern. Doch neben diesen kurzfristigen Entlastungen sind jetzt verstärkt langfristige Investitionen notwendig, wie energieeffiziente Gebäudesanierungen und Heizungswechsel, vor allem zu erneuerbaren Energien“, so Studienautorin Schütze. 

Deutsche haben in Pandemiejahren trotz Homeoffice weniger geheizt

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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