Samstag, April 20, 2024
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Deutsche Fleischexporte sinken deutlich – auch wegen China

UPDATE Berlin, 17. Mrz – Deutschland exportiert auch wegen Einfuhrbeschränkungen in China immer weniger Fleisch. 2022 wurden knapp 2,9 Millionen Tonnen Fleisch und Fleischwaren ausgeführt, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilt. Das waren 6,9 Prozent weniger als 2021. In den vergangenen fünf Jahren gingen die Ausfuhren damit um 19,3 Prozent zurück: 2017 wurden noch knapp 3,6 Millionen Tonnen Fleisch in andere Länder geliefert. Der Großteil geht nach wie vor in andere Staaten der Europäischen Union.

„Das China-Geschäft ist seit Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest eingebrochen“, erklärte ein Sprecher des Verbandes der Fleischwirtschaft den erneuten Rückgang. Dadurch können Nebenprodukte, die in der Volksrepublik aber als Delikatessen gelten, nicht mehr dorthin geliefert werden – etwa Schweineohren. „Es fehlen generell Absatzmöglichkeiten außerhalb der EU“, sagte der Sprecher, da auch Länder wie Japan, Südkorea oder Thailand kein Schweinefleisch aus Deutschland erlauben. Der Verband rechnet in diesem Jahr nicht mit einer Trendwende, aber zumindest mit nicht mehr so starken Rückgängen beim Gesamtexport.

Schweinefleisch macht mit knapp 1,5 Millionen Tonnen gut die Hälfte der deutschen Fleischexporte aus, doch ist die exportierte Menge von 2017 bis 2022 um gut ein Fünftel eingebrochen. Die Exporte von Rindfleisch gingen im selben Zeitraum um 11,4 Prozent auf gut 254.000 Tonnen zurück, während es bei Geflügelfleisch nur ein Minus von 0,2 Prozent auf knapp 481.500 Tonnen gab. „Ein Grund für die rückläufigen Fleischexporte dürften Einfuhrbeschränkungen in Abnehmerländern wie China sein“, betonten auch die Statistiker. Gingen 2017 noch 9,7 Prozent aller Fleischexporte nach China, waren es im vergangenen Jahr nur noch 0,1 Prozent. „Auch die Viehbestände in Deutschland gingen zuletzt zurück“, nannten die Statistiker einen weiteren Grund für den Abwärtstrend.

Beim Import zeigt sich eine ähnliche Entwicklung: 2022 wurden gut 2,0 Millionen Tonnen Fleisch – vornehmlich aus dem EU-Ausland – eingeführt. Das waren 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr. In den vergangenen fünf Jahren ging der Fleischimport damit um 15,9 Prozent zurück. 

Auch die Fleischerzeugung in Deutschland ist rückläufig. 2022 produzierten die gewerblichen Schlachtunternehmen nach vorläufigen Ergebnissen rund 7,0 Millionen Tonnen Fleisch – ein Rückgang von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den vergangenen fünf Jahren nahm die Fleischproduktion um 13,9 Prozent ab. „Insbesondere Schweinefleisch wird weniger produziert“, hieß es. Die Menge sank von 2017 bis 2022 um 18,5 Prozent auf knapp 4,5 Millionen Tonnen. 

Deutsche Fleischexporte sinken deutlich – auch wegen China

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Thomas auf Pixabay

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