Samstag, November 16, 2024
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Deutsche Börse – Margins auf dem Energiemarkt bleiben hoch

Frankfurt, 20. Okt – Auch wenn die Strom- und Gaspreise seit dem Sommer wieder gesunken sind, müssen Energiehändler nach Ansicht der Deutschen Börse weiter mit hoher Marktvolatilität rechnen. Damit werde auch das Problem hoher Nachzahlungen (Margin Calls) bei Termingeschäften möglicherweise anhalten. „Die Situation mit Gas und Energie ist nicht gelöst, auch wenn sie jetzt bei weitem bequemer ist“, erklärte Deutsche-Börse-Finanzvorstand Gregor Pottmeyer im Gespräch mit Analysten am Donnerstag. „Wir werden auch im kommenden Jahr hohe Volatiltät erleben.“ 

Händler müssen sich an der Strombörse gegen die Volatilität der Preise mit Absicherungsinstrumenten schützen – mit dem sogenannten Margining. Bei Energieunternehmen und Händler führen die steigende Margins zu Liquiditätsengpässen, die zum Teil die staatlichen Förderbank KfW auffangen muss. Die Deutsche Börse verdient durch ihre Töchterunternehmen EEX und ECC Provisionen für das Margining. 

„Margins lagen noch vor ein bis zwei Jahren bei fünf Milliarden Euro – dies ist nun auf das zehnfache Niveau von 50 bis 60 Milliarden Euro gestiegen“, erklärte Pottmeyer. Der Höhepunkt sei vor einigen Monaten mit 100 Milliarden Euro an Margins erreicht worden. „Und natürlich profitieren wir hier aus Provisionen.“ Der Finanzchef rechnet trotz eines Rückgangs bei den Energiepreisen nicht damit, dass die Margin-Anforderungen an Händler in den kommenden Monaten deutlich senken werden. 

Der volatile Markt der Gas- und Stromprodukte kurbelte das Geschäft mit Rohstoffen und Finanzderivaten an. Nettoerlöse stiegen im Trading- und Clearing-Segment, zu dem auch die Strombörse EEX in Leipzig gehört, um 31 Prozent auf 553,6 Millionen Euro. Damit nahmen die Gesamtnettoerlöse im dritten Jahresviertel um 30 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro zu.

Die lukrativen Geschäftsfelder bergen auch Risiken: Bei vielen Gas- und Stromverträgen, die das Clearinghaus der Strombörse abwickelt, sei es zu „erheblichen Preis- und Volatilitätsanstiegen“ gekommen, heißt es im Finanzbericht der Deutschen Börse. Sollte das Handelsvolumen beim Clearinghaus European Commodity Clearing AG in Zukunft unter Plan liegen, stelle dies ein Geschäftsrisiko dar. Bisher sei es im Clearinghaus der Strombörse laut Finanzbericht aber zu keinen Ausfällen gekommen.

Der Börsenbetreiber berichtete am Mittwochabend über einen Gewinnanstieg von 24 Prozent für das dritte Quartal und hob erneut seine Prognose an: Die Deutsche Börse rechnet nun mit einem Anstieg der Nettoerlöse auf mehr als 4,1 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll auf mehr als 2,3 Milliarden Euro zunehmen.

Deutsche Börse – Margins auf dem Energiemarkt bleiben hoch

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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