Montreal/Frankfurt, 22. Aug (Reuters) – Deutsche Autobauer denken darüber nach, künftig aus Kanada wichtige Rohstoffe für Elektro-Autos zu beziehen – und möglicherweise auch dort zu verarbeiten. Wie am Montag aus Unternehmenskreisen verlautete, will Mercedes-Benz am Dienstag am Rande des Kanada-Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz eine Absichtserklärung über Rohstoffe unterzeichnen.
Details stünden aber noch aus. Bei Volkswagen hieß es zu Spekulationen, dass auch der Wolfsburger Konzern eine solche Absichtserklärung unterzeichnen könnte, dass man dies nicht kommentiere. Eine VW-Sprecherin bekräftigte, der Konzern arbeite am Aufbau von Batterie-Aktivitäten am vielversprechenden nordamerikanischen Markt. Eine Bestätigung zur geplanten Erklärung kam unterdessen aus kanadischen Regierungskreisen.
Sowohl VW-Chef Herbert Diess als auch Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer sind Teil der Wirtschaftsdelegation, die mit Scholz und Vizekanzler Robert Habeck reist.
Wirtschaftsstaatssekretärin Franziska Brantner hatte zuvor die Chancen für die Autoindustrie und die Entwicklung der E-Mobilität in Kanada betont. Kanada habe fast alle Rohstoffe, die auch Russland biete. „Aber es geht nicht nur um Import von Rohstoffen“, sagte die Grünen-Politikerin zu Reuters. Die deutsche Autoindustrie könnte in Kanada investieren, um Lithium dort gleich zu verarbeiten. Lithium ist ein wichtiger Rohstoff für Batterien in E-Autos, die Verarbeitung gilt als energieintensiv. Kanada hat unfangreiche Pläne für den Ausbau erneuerbarer Energien.
Deutsche Autokonzerne wollen Rohstoffe aus Kanada
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