Hamburg, 20. Jun (Reuters) – Die deutschen Autobauer dämpfen angesichts von Materialmangel, Corona-Lockdowns und steigenden Kosten ihre Absatzerwartungen weltweit ein. Die Rahmenbedingungen hätten sich seit Jahresbeginn deutlich eingetrübt, teilte der Verband der Automobilindustrie am Montag mit. „Der andauernde furchtbare Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, die harten Corona-Lockdowns in China und die Knappheiten bei Halbleitern, weiteren Vorprodukten und Rohstoffen strapazieren die Lieferketten in bisher ungekanntem und nicht vorhersehbarem Maße“, erklärte Verbandschefin Hildegard Müller.
Für den Weltmarkt geht der Verband für dieses Jahr nun von einem Rückgang des Absatzvolumens um ein Prozent auf 70,2 Millionen Pkw aus. Bisher war ein leichtes Wachstum erwartet worden. Das Marktvolumen des Vor-Corona-Jahres 2019 werde damit um 13 Prozent unterschritten. Die Wachstumsprognose für den deutschen Automarkt senkte der VDA auf drei von zuvor fünf Prozent auf 2,7 Millionen Fahrzeuge und geht für Europa von einer Stagnation bei 11,8 Millionen Einheiten aus. Bisher hatte der Verband hier ein Wachstum um drei Prozent prognostiziert.
Der weltgrößte Automarkt China werde wegen der Corona-Lockdowns in diesem Jahr um zwei Prozent auf 20,7 Millionen Fahrzeuge schrumpfen, teilte der VDA weiter mit. Für die USA rechnet die Autolobby mit einem Rückgang um ein Prozent auf 14,7 Millionen Fahrzeuge. Bisher war ein Wachstum von zwei Prozent erwartet worden.
Deutsche Autoindustrie senkt Absatzerwartungen weltweit
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