München, 11. Aug (Reuters) – Das Verpackungs-Recyclingsystem „Der Grüne Punkt“ bekommt im zweiten Anlauf einen neuen Eigentümer. Der US-Finanzinvestor H.I.G. Capital verkauft die DSD Duales System Deutschland an Circular Resources, ein Unternehmen des spanischen Recycling-Unternehmers Carlos Monreal, wie die Beteiligten am Donnerstag mitteilten. Einen Verkauf der DSD an den Abfallkonzern Remondis war 2019 am Veto des Bundeskartellamts gescheitert, das bei einem Zusammenschluss höhere Kosten für die Entsorgung von Verpackungen befürchtet hatte. Zum Verkaufspreis äußerte sich H.I.G. nicht. Der Finanzinvestor war vor elf Jahren beim DSD eingestiegen, zunächst als Minderheitseigentümer.
Monreal hofft auf Synergien zwischen dem Verpackungsmüll-Sammler und seiner Londoner Firma Plastic Energy, die Plastikmüll chemisch zu neuen Kunststoffen verarbeitet. Das DSD macht aus dem gesammelten Plastik inzwischen selbst auf mechanischem Weg 50.000 Tonnen Recycling-Kunststoff pro Jahr.
Der „Grüne Punkt“ war 1990 als erstes „duales System“ in Deutschland gegründet worden, um Verkaufsverpackungen in Gelben Tonnen oder Gelben Säcken einzusammeln und zu verwerten. Der einstige Monopolist kommt inzwischen Branchenkreisen zufolge noch auf 20 Prozent Marktanteil, andere Anbieter sind Interzero (früher InterserohABAG.F), die VeoliaVIE.PA-Tochter Belland und die zu Lidl gehörende PreZero. Das Lizenzgeschäft mit dem grünen Logo macht noch gut die Hälfte des Umsatzes von DSD von rund 400 Millionen Euro aus. Das Kölner Unternehmen beschäftigt rund 400 Mitarbeiter.
H.I.G. hatte sich zunächst mit 25 Prozent beteiligt. Der Investor BlueBay (heute Arcmont) hielt 55 Prozent und stellte zudem Kredite zur Verfügung. 2018 wurde die britische Tochter Valpak verkauft. Im Zuge der Entschuldung des DSD stieg Arcmont aus. Zuletzt hielt H.I.G. eine knappe Mehrheit, der Rest der Anteile lag beim Management.
„Der Grüne Punkt“ an spanischen Recycling-Unternehmer verkauft
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