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Delivery Hero verzichtet für Gewinnziel auf Wachstum

Frankfurt, 09. Feb – Für den geplanten Sprung in die Gewinnzone nimmt der Essenslieferant Delivery Hero geringeres Wachstum in Kauf. Die Brutto-Warenumsätze (GMV) auf der Konzernplattform stiegen 2022 auf 44,6 Milliarden Euro von 37,97 Milliarden Euro, wie der Berliner Konzern am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten allerdings auf 44,87 Milliarden Euro gehofft. Während der Coronavirus-Pandemie hatte die gesamte Branche einen Boom erlebt. In den Jahren 2020 und 2021 verdoppelte Delivery Hero seine Konzernumsätze jeweils in etwa. Gleichzeitig türmten sich die Verluste. Im vergangenen Jahr wuchs der Erlös nur noch um 32 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro und blieb damit hinter der angepeilten Spanne von 9,8 bis 10,4 Milliarden Euro zurück. 

Die bereinigte operative Gewinnmarge lag 2022 mit minus 1,4 Prozent aber am oberen Ende der angepeilten Spanne von minus 1,4 bis minus 1,5 Prozent. Rechne man die schwächelnde spanische Tochter Glovo heraus, habe Delivery Hero 2022 operativ bereits Gewinn gemacht. 

Auf dieser Basis bekräftigte Finanzchef Emmanuel Thomassin das Ziel einer operativen Marge von plus 0,5 Prozent im angelaufenen Gesamtjahr. In der zweiten Hälfte 2023 solle die Rendite bei einem Prozent liegen. „Wir halten auch weiter an unserem Ziel fest, während der zweiten Jahreshälfte 2023 die Gewinnschwelle beim Free Cash Flow zu erreichen“, sagte Thomassin. 

ANLEGER MACHEN KASSE

Die im vergangenen Jahr vom Leitindex Dax in den Nebenwerteindex MDax abgestiegenen Aktien von Delivery Hero brachen dennoch zeitweise um fast elf Prozent ein und steuerten auf den größten Tagesverlust seit einem knappen Dreivierteljahr zu. Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies verwies auf die Rally der vergangenen Monate und sprach von Gewinnmitnahmen. Außerdem seien wohl einige Investoren enttäuscht, dass der Konzern keinen Ausblick für die Brutto-Warenumsätze geliefert habe. Die Ertragszahlen von Delivery Hero seien ähnlich robust wie bei den Rivalen Just Eat Takeaway oder Deliveroo. 

Um profitabel zu werden, hat sich Delivery Hero einen Sparkurs verordnet. Dazu gehört einem Medienbericht zufolge der Abbau von vier Prozent der Stellen in der Verwaltung. Bei Glovo sollen 6,5 Prozent der Beschäftigten in diesem Bereich gehen. Zusammengerechnet sind davon etwa 400 Mitarbeiter betroffen. Eine Entlassungswelle wie bei einigen Mitbewerbern erwarte er bei Delivery Hero nicht, sagte Finanzchef Thomassin der Nachrichtenagentur Reuters. Die „Lieferando“-Mutter Just Eat und der „Wolt“-Eigner DoorDash hatten in den vergangenen Monaten weltweit insgesamt etwa 2000 Stellen abgebaut.

Delivery Hero verzichtet für Gewinnziel auf Wachstum

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Foto: Delivery Hero Foto© Max Threlfall

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