Washington, 16. Nov – Die Zinsen in den USA müssen nach Ansicht einer führenden Währungshüterin noch deutlich weiter steigen, bevor eine Pause infrage kommt. Ein Innehalten auf dem Straffungskurs stehe derzeit im Führungskreis der Notenbank Fed nicht zur Debatte, sagte die Chefin des Notenbankbezirks San Francisco, Mary Daly, dem Sender CNBC am Mittwoch. Vielmehr kreise die Diskussion darum, auf welches Niveau der Zins steigen müsse, um die Konjunktur im Kampf gegen die Inflation ausreichend zu bremsen. Sie halte ein Niveau von um die fünf Prozent beim Leitzins für angemessen, bevor eine Pause eingelegt werden könne.
Daly sagte mit Blick auf den Rückgang der jüngsten Inflationsdaten, man könne noch keinen Sieg im Kampf gegen die Teuerung ausrufen. Doch dürfte es bei den Währungshütern für Aufatmen gesorgt haben, dass der hohe Inflationsdruck in den USA spürbar nachlässt. Die Produzentenpreise legten im Oktober um 8,0 Prozent zum Vorjahr zu, nach einem Zuwachs von 8,4 Prozent im September. Und der Anstieg der Verbraucherpreise verlangsamte sich im vorigen Monat sogar um einen halben Punkt auf 7,7 Prozent.
Die Daten nährten an den Börsen die Hoffnung, dass es die Federal Reserve beim nächsten Zinsschritt etwas langsamer angehen lassen kann. Sie treibt den Leitzins seit Monaten in ungewöhnlich großen Schritten nach oben. Zuletzt erhöhte sie ihn erneut um einen Dreiviertel-Prozentpunkt auf die Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent. Womöglich könnte es im Dezember nur noch um einen halben Prozentpunkt nach oben gehen.
Daly sagte über den Zinskurs, die Wirtschaft solle so „schonend und effizient wie möglich“ gebremst werden. Laut der US-Währungshüterin Esther George wird es für die Zentralbank allerdings zunehmend schwieriger, die Inflation einzudämmen, ohne eine Rezession auszulösen.
Daly (Fed) – Zinsen müssen vor einer Pause noch deutlich weiter steigen
Quelle: Reuters
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