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Europas Anleger nehmen nach Schreckmoment Gewinne mit

Frankfurt, 16. Nov – Nach den jüngsten Kurszuwächsen haben die Anleger an den europäischen Börsen am Mittwoch Kasse gemacht. Den Schreckmoment nach einem Raketeneinschlag im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine hakten sie indes zügig ab. Ausgebremst wurde der Dax vor allem durch schwächere Autowerte, die den deutschen Leitindex ein Prozent tiefer bei 14.234 Punkten aus dem Handel gehen ließen. Der EuroStoxx50 büßte 0,8 Prozent auf 3883 Zähler ein. 

Nach unten ging es zur Wochenmitte auch an der Wall Street. Der US-Einzelhändler Target verdarb den US-Anlegern die Kauflaune mit einem düsteren Ausblick auf das wichtige Weihnachtsgeschäft. Target-Aktien brachen in der Spitze um mehr als 16 Prozent ein, nachdem der Konzern vor einem überraschenden Umsatzrückgang im Weihnachtsquartal gewarnt hatte. Der Einzelhändler machte die steigende Inflation und „dramatische Veränderungen“ bei den Verbraucherausgaben für den Rückgang der Nachfrage nach Spielwaren und Elektroprodukten verantwortlich.

Die mit Spannung erwarteten Daten zum US-Einzelhandel fielen indes etwas besser aus als prognostiziert. Im Oktober steigerten die US-Einzelhändler ihren Umsatz überraschend kräftig um 1,3 Prozent, nachdem die Einnahmen im September noch stagnierten. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von einem Prozent zum Vormonat gerechnet. Für das „ordentliche Umsatzplus“ seien in erster Linie die hohen Benzinpreise und der Pkw-Absatz verantwortlich, sagte Helaba-Ökonom Ulrich Wortberg. Die US-Industrie schwächelte dagegen. Sie steigerte ihre Produktion lediglich um 0,1 Prozent.

RAKETENEINSCHLAG ERINNERT AN RISIKEN

Für Erleichterung sorgte die Erklärung des polnischen Präsidenten, dass es sich bei der am Dienstagabend in seinem Land eingeschlagenen Rakete wohl um ein verirrtes ukrainisches Abwehrgeschoss gehandelt habe. „Wenn man sich die Kursverluste an der Wall Street ansieht, dann hat die Börse das Szenario eines Eintretens der Nato in diesen Krieg auch zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Erwägung gezogen“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. Die US-Börsen hatten am Dienstag im Plus geschlossen. Auch die russischen Börsen erholten sich schnell von anfänglichen Verlusten, ebenso der Euro, der 0,4 Prozent fester bei 1,0390 Dollar notierte.

Die Anleger seien aber an die weiterhin präsenten Risiken des Krieges erinnert worden, merkte Konstantin Oldenburger, Analyst beim Online-Broker CMC Markets, an. Angesichts der bestehenden geopolitischen Risiken griffen Investoren bei Aktien von Rüstungsfirmen zu. Titel von Rheinmetall, Leonardo, Thales, SAAB und BAE Systems legten zwischen 0,2 und rund vier Prozent zu.

AUTOSEKTOR UNTER DRUCK – KRYPTOSEKTOR AUCH

Abwärts ging es dagegen mit Auto-Aktien. Der europäische Autosektor-Index.SXAP büßte knapp vier Prozent ein. Mercedes-Benz-Aktien fielen um mehr als sechs Prozent und hielten damit die rote Laterne im Dax, gefolgt von Porsche SE mit einem Minus von knapp sechs Prozent. Börsianer verwiesen auf die Entscheidung von Mercedes-Benz, angesichts zu schwacher Nachfrage nach teuren E-Automodellen in China die Preise seiner Spitzen-Elektromodelle EQE und EQS dort zu senken. 

Angespannt blieb die Stimmung unterdessen auch am Krypto-Markt. Der Kollaps der Kryptowährungsbörse FTX reißt einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge die Kryptobank BlockFi mit in den Abgrund, die einen Insolvenz-Antrag vorbereite. „Sollte eine weitere größere Adresse in den kommenden Tagen kollabieren, wäre dies ein zusätzlicher Schlag ins Kontor“, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. „Solange die Kette der Hiobsbotschaften nicht reißt, sollten sich Anleger auf weitere Kursverluste einstellen.“ Bitcoin und Ethereum notierten am Mittwoch jeweils mehr als zwei Prozent tiefer bei 16.482 und 1208 Dollar. Beide Cyberdevisen hatten in den vergangenen Tagen massive Kursverluste verzeichnet.

Europas Anleger nehmen nach Schreckmoment Gewinne mit

Quelle: Reuters

Bildquelle: Bild von günter auf Pixabay

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