Samstag, April 20, 2024
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DALL-E 2: Der Untergang der Künstler?

Ein Astronaut, der ein Pferd reitet oder ein Känguru, das Basketball spielt? Für DALL-E 2 ist das kein Problem. Dieses neue KI-Programm kennt keine Grenzen und bringt alles auf die digitale Leinwand, was man sich nur vorstellen kann. Zurzeit erleben wir unsäglich viele neue Erfindungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Auch DALL-E 2 erregte zuletzt viel Aufsehen, weil es fähig ist, in Sekundenschnelle eigenständig Bilder zu erstellen. Für Künstler kann dieses Programm zu einer realen Gefahr werden und ihnen die Arbeit abnehmen. Aber ist es wirklich so gut? Was unterscheidet die Künstliche Intelligenz von echten Künstlern? Ist es möglich, dass sie ihre Berufung an die Technologie verlieren? 

Wie funktioniert DALL-E 2?

DALL-E 2 beruht auf Künstlicher Intelligenz (KI) und kann von jedem vorwiegend kostenfrei genutzt werden. Dazu benötigt man zunächst ein Endgerät, wie einen Laptop oder ein Smartphone, mit Internet. Auf der Webseite kann man dann Stichpunkte eingeben, ein Bild hochladen oder Sprachbefehle geben, wie das gewünschte Bild aussehen soll. Außerdem kann man aus vier Stilen wählen, nämlich Ölgemälde, 3D-Rendering, Fotografie und Nachahmung der Stilistik berühmter Künstler wie Van Gogh oder Frida Kahlo. Maximal zwei Minuten dauert es dann, bis DALL-E 2 das gewünschte Ergebnis liefert. 

Einzigartig macht das Programm den Umstand, dass es etwas gänzlich Neues kreiert. Andere Bildgeneratoren nehmen vorrangig Bezug auf bereits vorhandene Kunstwerke, doch DALL-E 2 generiert authentische Bilder, und zwar selbstständig. Die KI wurde mit Millionen von Bildern trainiert. So kann das System wissen, was ein Fußball oder ein Frosch ist und wie der Stil eines bestimmten Künstlers aussieht.

Die Kritik an der KI

Trotz der einfachen Handhabung hat die Technologie auch ihre Nachteile. Beispielsweise kam in einigen Fällen nicht das Ergebnis hervor, was sich der Nutzer vorgestellt hat. Das liegt meist daran, dass die eingegebene Beschreibung nicht ausführlich genug  und zu allgemein ist. Vor allem kommen diese Fälle bei der Erstellung von Menschen vor. Darüber hinaus können nicht unendlich viele Bilder generiert werden. Als Nutzer erhält man mit der Anmeldung 50 Credits. Einer davon muss pro Bild eingesetzt werden. Danach bekommt man monatlich 15 Credits. Bei einer größeren Nachfrage ist man gezwungen zu zahlen.

Eine Gefahr für Künstler?

KI-basierte Bildgeneratoren wie DALL-E 2 können eine Gefahr für Künstler darstellen. Diese Programme erstellen innerhalb von Sekunden Bilder, wofür Künstler mehrere Stunden oder sogar Tage benötigen. Die Nutzung ist teilweise kostenfrei und auch die qualitative Leistung der KI wird immer besser. Die Ergebnisse von DALL-E 2 wirken real und daher ist es kein Wunder, dass Künstler verunsichert sind. Auch aus dem Grund, dass es Bilder in unterschiedlichen Stilen hervorbringen kann. Denn das kann ein Künstler normalerweise nicht. Insbesondere für Illustratoren ist die KI auch eine Konkurrenz, denn auf Grundlage des Buchtextes können die benötigten Bilder ausgiebig beschrieben werden.

Neue Technologien und auch der Fortschritt von Technologie sind bemerkenswert. Menschen fürchten aufgrund dessen schon seit Jahren immer wieder um ihre Jobs. Doch vergessen wird oft, dass die Technik – auch die Künstliche Intelligenz – keine Emotionen hat. Und Gefühle sowie emotionale Intelligenz sind für die meisten Berufe eine essenzielle Voraussetzung. Darüber hinaus eröffnen Technologien häufig neue Arbeitsplätze. Auch DALL-E 2 wird nicht zum Jobverlust führen – zumindest in naher Vergangenheit nicht. Dahingegen kann es zum Vorteil verwendet werden und als hilfreiches Tool fungieren, zum Beispiel erste Entwürfe hervorbringen.

Fazit

Die Qualität von DALL-E 2 ist bemerkenswert. Einige Künstler protestieren bereits und wollen, dass die Verwendung der KI verboten wird. Das zu erreichen, ist jedoch unwahrscheinlich. Genauso unwahrscheinlich ist es aber auch, dass die Künstler ihre Arbeit an die Technologie verlieren. Diese macht im Bereich der Künstlichen Intelligenz nämlich zurzeit große Fortschritte. Programme wie DALL-E 2 können zum jetzigen Zeitpunkt gefahrlos als Hilfsmittel verwendet werden. Doch wie sich diese Technologie zukünftig weiterentwickeln wird, kann nicht explizit gesagt werden. 

Fotocredits privat

Autor: 

Maximilian Schmidt ist CEO von CPI Technologies. Die Firma entwickelt u. a. eine NFT-basierte Digital Identity und ist spezialisiert auf Software-Entwicklung in den Bereichen Blockchain, Finanzen und KI sowie Marketing und Fundraising. 

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Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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