Frankfurt, 21. Jan (Reuters) – Die Commerzbank hat weitere Belastungen im Zusammenhang mit Fremdwährungskrediten in Polen angekündigt. Zusätzliche Rückstellungen von 436 Millionen Euro im vierten Quartal würden das Ergebnis des Instituts schmälern, teilte das Frankfurter Geldhaus am Freitagabend mit. Die Bank erwarte aber weiterhin ein positives Konzernergebnis für das Jahr 2021. Die polnische Tochter mBank habe die Rückstellungen gebildet.
Vor vielen Jahren hatten tausende polnische Kreditnehmer Hypotheken in Franken aufgenommen, um von niedrigeren Zinsen in der Schweiz zu profitieren. Doch der Franken gewann im Vergleich zum Zloty an Wert, die Kosten für die Kunden stiegen. Viele Polen hatten zuletzt geklagt, um aus den teuren Krediten herauszukommen.
Mit den zusätzlichen Belastungen dürften sich die Rückstellungen auf rund 600 Millionen Euro aufaddieren. Die Belastungen kommen für das Geldhaus zur Unzeit. Denn die zweitgrößte deutsche Privatbank steckt in einem umfassenden Konzernumbau, der auch harte Sparschritte einschließt. Vorstandschef Manfred Knof will den Finanzkonzern durch eine Restrukturierung, die unter anderem den Abbau von 10.000 Stellen bis 2024 vorsieht, effizienter ausrichten und wieder auf einen stabilen Gewinnpfad bringen.
Commerzbank kündigt für Schlussquartal zusätzliche Rückstellungen an
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