Frankfurt, 11. Mai (Reuters) – Commerzbank-Aufsichtsratschef Helmut Gottschalk hat auf der Hauptversammlung bei den Aktionären darum geworben, die Strategie des Managements zu unterstützen. Das erste Transformationsjahr sei ein wichtiger Schritt gewesen, um die Bank wieder zu alter Stärke zurückzuführen, sagte Gottschalk am Mittwoch auf dem virtuellen Aktionärstreffen. „Nun kommt es darauf an, dass wir die nächsten Schritte genauso konsequent gehen“, erklärte er. „Das Jahr 2022 wird dabei bestimmt kein einfaches.“ Auch auf die Commerzbank habe die Situation Auswirkungen, wie die Eckdaten des ersten Quartals gezeigt hätten.
Deutschlands zweitgrößte Privatbank war mit einem Gewinnsprung in das Jahr gestartet, hatte im Zuge des Ukraine-Kriegs aber ihre Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle deutlich erhöht. Der Überschuss hat sich im ersten Quartal mit 284 Millionen Euro binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt nach 133 Millionen Euro vor einem Jahr. Die Risikovorsorge wurde mehr als verdreifacht auf 464 Millionen Euro nach 149 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Dank eines starken Kundengeschäfts konnte die Bank dies aber verkraften. Das ganze Zahlenwerk zum ersten Quartal soll am Donnerstag veröffentlicht werden.
„Trotz aller Fortschritte sind wir natürlich noch lange nicht am Ziel“, sagte Gottschalk. Aber die operative Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr gebe Rückenwind. Commerzbank-Chef Manfred Knof hat dem Geldhaus einen Radikalumbau verordnet, durch den die Bank wieder auf einen stabilen Gewinnkurs gebracht werden soll. Von den einst rund 1000 Filialen sollen am Ende noch 450 übrigbleiben. Rund 10.000 Stellen sollen gestrichen werden. Unter Knofs Führung war das Institut 2021 in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und hatte im März ihre Konzernziele 2024 nach oben geschraubt. Die Bank strebt für 2024 inzwischen Erträge von 9,1 Milliarden Euro an und ein operative Ergebnis von drei Milliarden Euro.
Commerzbank-AR-Chef wirbt für Umbaukurs des Managements
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