Bangalore/Tokio, 30. Sep – Der US-Halbleiterhersteller Micron stellt sich auf eine Konjunkturabkühlung ein und schraubt seine Investitionen herunter. Die Ausgaben sollten um 30 Prozent gekürzt werden, sagte Firmenchef Sanjay Mehrota am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen. Derartige Marktbedingungen wie im Moment habe es noch nie gegeben. „Was uns überrascht hat, ist, wie stark der Rückgang ausfällt“, sagte der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Sumit Sadana. Für das erste Quartal des Geschäftsjahres rechnet Micron mit einem Umsatz von 4,25 Milliarden Dollar plus/minus 250 Millionen Dollar, während Analysten rund 5,62 Milliarden Dollar für möglich hielten.
Im abgelaufenen Quartal lagen die Erlöse mit 6,64 Milliarden Dollar knapp unter den Erwartungen der Analysten und deutlich niedriger als vor Jahresfrist. Der Gewinn lag mit 1,62 Milliarden Dollar oder 1,45 Dollar je Aktie höher als erwartet. Mit einer Trendwende sei in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres (bis Anfang September) zu rechnen, hieß es weiter. Zu schaffen macht dem Unternehmen, dass viele Verbraucher und Unternehmen angesichts der weltweiten Inflation Investitionen in neue Smartphones oder Computer auf die lange Bank schieben. Für das Jahr 2022 sei mit einem prozentualen Absatzminus bei Computern im hohen Zehnerbereich zu rechnen, sagte Micron-Manager Sadana. Bei Smartphones dürfte es um einen hohen einstelligen Prozentsatz abwärts gehen.
Zugleich erhält das Unternehmen von Japan Millionen für den Ausbau seiner Chipproduktion. Mit dem Geld solle die Herstellung von Speicherchips in der Fabrik in Hiroshima gefördert werden, teilte das Handels- und Wirtschaftsministerium mit. Micron bekommt dafür umgerechnet bis zu knapp 330 Millionen Euro. Japan war einst das weltweit wichtigste Zentrum der Halbleiterproduktion, hat inzwischen allerdings im Rennen mit Taiwan an Boden verloren. Auch die EU und die USA wollen die Chipindustrie mit Förderprogrammen stärken.
Chipriese Micron stellt sich auf Abkühlung ein – Subventionen in Japan
Quelle: Reuters
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