Sonntag, Dezember 22, 2024
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Call-Center-Betreiber Majorel fusioniert mit Konkurrenten Sitel

München, 20. Jun (Reuters) – Großfusion in der Call-Center-Branche: Die luxemburgische Majorel geht mit dem doppelt so großen Konkurrenten Sitel zusammen. Man habe sich auf Grundzüge einer Übernahme geeinigt, teilte Majorel am Montag mit, an dem der Gütersloher Medienriese Bertelsmann mit 39,5 Prozent beteiligt ist. „Mit Majorel haben wir den perfekten Partner gefunden, um die Umsetzung unserer Strategie zu beschleunigen“, sagte Sitel-Gründer und Vorstandschef Laurenti Uberti, der das fusionierte Unternehmen lenken soll.

Eigentümer von Sitel ist die französische Milliardärsfamilie Mulliez, die mit Unternehmen wie der Supermarktkette Auchan und dem Sportartikelhändler Decathlon reich geworden ist. Sie soll mit 45 Prozent auch größter Aktionär des fusionierten Call-Center-Betreibers werden. Bertelsmann lässt seinen Anteil auf zunächst 17,3 Prozent verwässern und zieht zusätzlich Geld aus Majorel heraus. Die börsennotierte Majorel soll dabei in Sitel aufgehen, das fusionierte Unternehmen soll aber an der Amsterdamer Börse Euronext gelistet bleiben. 

Zusammen kommen Majorel und Sitel rechnerisch auf mehr als 240.000 Mitarbeiter, einen Umsatz von 5,4 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von mehr als einer Milliarde Euro, wobei die Fusion zu Einsparungen von 100 Millionen Euro führen soll. Majorel allein kam im vergangenen Jahr mit 75.000 Mitarbeitern auf 1,75 Milliarden Euro Umsatz und ein Ebitda von 316 Millionen Euro.

Bertelsmann hatte die Call-Center seiner Tochter Arvato 2018 mit denen des marokkanischen Partners Saham zusammengelegt und das Unternehmen unter dem Namen Majorel im Herbst 2021 an die Amsterdamer Börse gebracht. Dort wurde Majorel zuletzt mit knapp 2,6 Milliarden Euro bewertet. Am Montag sprang die Aktie um mehr als zehn Prozent auf 28,50 Euro, sie lagen damit aber noch immer unter dem Ausgabepreis.

Nach der Fusion sollen die Milliardärsfamilie Mulliez und das Management von Sitel zusammen 56 Prozent der Anteile halten, die bisherigen Majorel-Aktionäre 44 Prozent. Zudem sollten 440 Millionen Euro an die Majorel-Eigentümer ausgeschüttet werden. Auf Bertelsmann entfielen damit rechnerisch gut 170 Millionen. Der deutsche Medienkonzern und Saham wollen ihre Beteiligungen in den nächsten zwölf Monaten weiter reduzieren. Mit einer Platzierung von Majorel-Aktien soll der Streubesitz von 8,8 auf 20 Prozent steigen.

„Durch den nun geplanten Zusammenschluss mit Sitel entstünde einer der Marktführer für Customer-Experience-Dienstleistungen mit globaler Präsenz und hohem Wachstumspotenzial“, erklärte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe. „Wir werden gemeinsam die Entwicklung des neuen Unternehmens aktiv begleiten.“ Der Chef der Mulliez-Familienholding, Barthelemy Guislain, sagte, die drei Hauptgesellschafter teilten die gleichen unternehmerischen Werte.

Call-Center-Betreiber Majorel fusioniert mit Konkurrenten Sitel

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Titelfoto: Symbolfoto

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