Frankfurt, 22. Apr (Reuters) – Die deutsche Wirtschaft hat nach Einschätzung der Bundesbank zu Jahresbeginn stagniert. Vor Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine am 24. Februar haben demnach die Lieferengpässe in der Industrie etwas nachgelassen, wie die deutsche Zentralbank am Freitag in ihrem Monatsbericht weiter mitteilte. Zudem profitierte der Bau von der milden Witterung. „Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges dürften gleichwohl die eigentlich angelegte kräftige Erholung erheblich schwächen“, warnten die Bundesbank-Volkswirte.
Für die am kommenden Freitag anstehenden Daten des Statistischen Bundesamtes zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal erwarten von Reuters befragte experten ein Plus von 0,2 Prozent, nachdem die Wirtschaft Ende 2021 um 0,3 Prozent geschrumpft war.
„Die Auswirkungen des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine auf die deutsche Wirtschaft waren anfänglich wohl begrenzt“, teilte die Bundesbank weiter mit. Doch Beeinträchtigungen im Außenhandel und in den Lieferketten, die drastisch gestiegenen Energiepreise und eine erhöhte Unsicherheit belasteten Unternehmen und private Haushalte. Das Ausmaß der makroökonomischen Folgen des Krieges sei jedoch nach wie vor sehr unsicher und hänge von seinem weiteren Fortgang ab.
Bundesbank – Deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.