Berlin, 22. Jun (Reuters) – Der Bund will die Sanierung des maroden Schienennetzes der Bahn vorantreiben. Die Generalsanierung des ersten Schienenkorridors soll 2024 starten, erklärten Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Bahn-Chef Richard Lutz am Mittwoch in Berlin. „So wie es ist, kann es nicht bleiben“, sagte Wissing. „Ich will die Probleme angehen und lösen, indem ich sie zur Chefsache mache.“ Über eine Generalsanierung der wichtigsten Schienenkorridore soll sich das hoch belastete Netz bis 2030 zu einem Stabilitätsanker für die gesamte Schiene entwickeln.
Lutz hatte bereits Ende Mai Alarm geschlagen und über das marode Schienennetz geklagt: „Wir haben ein kurzfristig kaum auflösbares Dilemma: gleichzeitig wachsen und modernisieren.“ Die Betriebslage sei kritisch, die Verspätungen nähmen zu, es gebe eine Rekordzahl an Baustellen und der Modernisierungsbedarf werde weiter steigen. Er hatte damals auch gesagt, die Bahn werde ihr Pünktlichkeitsziel von 80 Prozent im Fernverkehr verfehlen und „signifikant davon weg sein“.
Bei den Klimaschutz-Zielen bis 2030 im Verkehr spielt die Bahn eine wichtige Rolle. Die Passagierzahlen sollen sich bis dann verdoppeln, der Anteil der Bahn am Frachtverkehr deutlich steigen.
Bund will Bahn-Netz sanieren – Wissing macht Probleme zur „Chefsache“
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