Montag, Dezember 23, 2024
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Börsen vor EZB-Sitzung im Rückwärtsgang – Finanzwerte fallen

Frankfurt, 08. Jun (Reuters) – Aus Furcht vor kräftigen Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und einer Abkühlung der Konjunktur ziehen sich Anleger aus den heimischen Aktienmärkten zurück. Dax und EuroStoxx50 fielen am Mittwoch um jeweils ein knappes Prozent auf 14.445 beziehungsweise 3785 Punkte. An der Wall Street Stand der US-Standardwerteindex Dow Jones ebenfalls unter Druck und büßte 0,2 Prozent ein. 

„Es scheint unausweichlich, dass die Wetten auf eine Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt populärer werden“, sagte Anlagestratege Antoine Bouvet von der ING Bank. Schließlich gelte die EZB in dieser Frage als Nachzügler. Vor diesem Hintergrund stieg der Kurs des Euro auf 1,0733 Dollar. Staatsanleihen flogen dagegen aus den Depots, wodurch die Rendite der zehnjährigen Bundestitel zeitweise auf ein Acht-Jahres-Hoch von 1,368 Prozent stieg. 

Nahrung erhielten die Zinserhöhungsspekulationen vom erneuten Anstieg der Ölpreises. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,5 Prozent auf 122,34 Dollar je Barrel (159 Liter). Das Ende der Lockdowns in China schüre Spekulationen auf eine steigende Nachfrage, sagte Analyst Giovanni Staunovo von der Bank UBS. Außerdem droht ein Streik norwegischer Ölarbeiter. 

Anlagestratege Sebastien Galy von der Vermögensverwaltung der Nordea Bank bezeichnete eine deutliche Zinserhöhung als unwahrscheinlich. „Es würde den Eindruck erwecken, dass die EZB wegen der Inflation in Panik gerät.“ Mehrheitlich rechnen Börsianer damit, dass EZB-Chefin Christine Lagarde am Donnerstag mehrere Anhebungen um jeweils einen Viertel Prozentpunkt ab Juli signalisieren wird.

WECHSELBAD DER GEFÜHLE FÜR CREDIT SUISSE-ANLEGER 

Am Aktienmarkt sorgte Credit Suisse für Aufsehen. Zunächst drückte die Warnung der Bank vor einem Quartalsverlust die Aktien knapp acht Prozent ins Minus. Bis zum Abend legten sie in Zürich dank Übernahmespekulationen knapp vier Prozent auf 6,96 Franken zu. Einem Medienbericht zufolge plant der Finanzinvestor State Street eine Übernahmeofferte in Höhe von neun Franken je Aktie. Dessen Papiere gaben an der Wall Street 2,2 Prozent nach. 

In Stockholm bescherte der erneute Versuch von SAF-Holland einer Haldex-Übernahme Haldex den größten Kurssprung der Firmengeschichte. Die Aktien des Anbieters von Nutzfahrzeug-Bremsen stiegen zeitweise um rund 45 Prozent auf 65,40 Kronen. SAF bietet 66 Kronen je Aktie oder umgerechnet insgesamt 307 Millionen Euro. Die Titel des deutschen Konzerns rutschten daraufhin um 5,6 Prozent ab. „Natürlich wird es Synergien geben, aber der Markt mag derzeit möglicherweise kein Barangebot“, sagte ein Händler. 

Potenzielle Zusammenschlüsse bewegten auch an der Wall Street die Kurse. So stiegen Roku um knapp elf Prozent, nachdem Gerüchte über ein Interesse des Rivalen Netflix die Runde gemacht hatten. Da die Online-Videothek offenbar günstigere, werbefinanzierte Abonnements plane, könnte das Unternehmen einen potenziellen Konkurrenten wegkaufen, sagte Analystin Susannah Streeter vom Brokerhaus Hargreaves Landsdown. Roku bietet Streaming-Geräte an und betreibt eine Plattform für Online-Werbung.

Börsen vor EZB-Sitzung im Rückwärtsgang – Finanzwerte fallen

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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